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Landgericht Saarbrücken, Urteil vom 22.03.2016
7 S 12/15 -

Anschlussinhaber muss bei Rechtsverletzung aufgrund illegalen Filesharings durch einen Nutzer des Anschlusses Namen sämtlicher Nutzer angeben

Anschlussinhaber treffen Nach­forschungs­pflichten

Wird ein Anschlussinhaber wegen illegalen Filesharings über seinen Anschluss in Anspruch genommen, genügt es nicht, dass er seine Täterschaft abstreitet und anführt, die Urheber­rechts­verletzung könne von einem anderen Nutzer des Anschlusses verübt worden sein. Ihn trifft vielmehr eine Nach­forschungs­pflicht. Er muss mindestens die Namen der Nutzer angeben. Dies hat das Landgericht Saarbrücken entschieden.

In dem zugrunde liegenden Fall wurde dem Inhaber eines Internetanschlusses vorgeworfen im Mai 2010 einen urheberrechtlich geschützten Film heruntergeladen zu haben. Diesen Vorwurf wies der Anschlussinhaber zurück und verwies darauf, dass noch andere Personen im Haushalt den Anschluss nutzten. Der Rechteinhaberin war dies offenbar egal und erhob Klage auf Zahlung von Schadensersatz. Das Amtsgericht Lebach wies die Klage ohne Abfassung eines Tatbestands ab. Dagegen richtete sich die Berufung der Rechteinhaberin.

Anschlussinhaber muss Namen sämtlicher Nutzer des Anschlusses angeben

Das Landgericht Saarbrücken hob die Entscheidung des Amtsgerichts auf und begründete dies mit dem fehlenden Tatbestand. Es wies den Rechtstreits daher zur Neuverhandlung an das Amtsgericht zurück. Das Landgericht gab dabei folgendes zu bedenken: Den Anschlussinhaber treffe eine sekundäre Darlegungslast. Es obliegen ihm Nachforschungspflichten, deren Erfüllung er darlegen müsse. Es seien mindestens die Namen der Nutzer des Anschlusses anzugeben, um die klagende Rechteinhaberin in die Lage zu versetzen, Beweis für die Unrichtigkeit der Angaben des Anschlussinhabers im Rahmen dessen sekundärer Darlegungslast anzutreten.

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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 01.11.2017
Quelle: Landgericht Saarbrücken, ra-online (vt/rb)

Vorinstanz:
  • Amtsgericht Lebach, Urteil vom 29.04.2015
    [Aktenzeichen: 13 C 308/14 (71)]
Aktuelle Urteile aus dem Internetrecht | Schadensersatzrecht | Urheberrecht
Fundstellen in der Fachliteratur: Zeitschrift: Multimedia und Recht (MMR)
Jahrgang: 2017, Seite: 576
MMR 2017, 576

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 25058 Dokument-Nr. 25058

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Kommentare (1)

 
 
Uli schrieb am 06.11.2017

veraltet und per gesetz geändert

Siehe https://rsw.beck.de/aktuell/meldung/bundesrat-unterstuetzt-oeffentliches-wlan-ende-der-stoererhaftung

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