wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollst�ndig mit dem Standard HTML 5 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen


kostenlose-Urteile.de
Samstag, 23. November 2024

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Bitte geben Sie Ihren Suchbegriff für die Urteilssuche ein:
unsere Urteilssuche



Logo des Deutschen Anwaltsregister (DAWR)

BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungsstern4/0/5(1)
Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht, Urteil vom 29.01.2018
10 LB 82/17 -

Abschiebung anerkannter Flüchtlinge nach Bulgarien derzeit unzulässig

Anerkannte Flüchtlinge in Bulgarien von Obdachlosigkeit und extremer Armut bedroht

Das Niedersächsische Ober­verwaltungs­gericht hat entschieden, dass Asylbewerber, die bereits in Bulgarien als Flüchtlinge anerkannt worden sind, derzeit nicht nach Bulgarien rücküberstellt werden dürfen.

In dem zugrunde liegenden Fall war ein Syrer im Jahr 2014 nach seiner Flucht aus seinem Heimatland in Bulgarien als Flüchtling anerkannt worden. Anschließend reiste er in die Bundesrepublik Deutschland weiter und stellte dort erneut einen Asylantrag. Diesen begründete er damit, dass die Behandlung der Asylsuchenden in Bulgarien menschenrechtswidrig sei. Wegen der Anerkennung als Flüchtling in Bulgarien hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge den Asylantrag als unzulässig abgelehnt und dem Kläger ferner die Abschiebung nach Bulgarien angedroht.

Flüchtlingen droht nach Rücküberstellung nach Bulgarien Mangel- und Notsituation ohne Aussicht auf effektive Hilfe

Das Verwaltungsgericht Hannover wies die dagegen gerichtete Klage ab. Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht ließ die Berufung zu, soweit der Kläger sich gegen die Abschiebungsandrohung gewandt hatte. Nach einer Beweiserhebung und der Auswertung weiterer aktueller Erkenntnismittel gelangte das Oberverwaltungsgericht zu der Überzeugung, dass sich anerkannte Flüchtlinge nach einer Rücküberstellung nach Bulgarien dort in einer Mangel- und Notsituation ohne die Aussicht auf effektive Hilfe befinden. Sie hätten derzeit keine realistische Chance, eine Unterkunft zu erhalten. Der Nachweis einer Unterkunft sei aber zugleich Voraussetzung für die Erlangung einer Arbeitsstelle sowie für die Gewährung von Sozialleistungen. Anerkannte Flüchtlinge seien deshalb in Bulgarien von Obdachlosigkeit und extremer Armut bedroht. Eine Abschiebung verstoße daher nach den gegenwärtigen Verhältnissen in Bulgarien gegen Art. 3 der Europäischen Menschenrechtskonvention.

Die Revision zum Bundesverwaltungsgericht wurde nicht zugelassen.

Abschiebungen in Parallelverfahren ebenfalls unzulässig

Das Oberverwaltungsgericht hat außerdem in drei Parallelverfahren die Abschiebung nach Bulgarien ebenfalls als unzulässig angesehen (Az. 10 LB 84/17, 10 LB 85/17 und 10 LB 86/17).

Werbung

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 31.01.2018
Quelle: Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht/ra-online

Vorinstanz:
  • Verwaltungsgericht Hannover, Urteil vom 25.11.2015
    [Aktenzeichen: 2 A 1441/15]
Aktuelle Urteile aus dem Asylrecht | Verwaltungsrecht
Urteile zu den Schlagwörtern: Abschiebung | anerkannter Flüchtling | Asyl | Bulgarien | Rücküberstellung

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 25456 Dokument-Nr. 25456

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil25456

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Schicken Sie uns Ihr Urteil!Ihre Kanzlei hat interessante, wichtige oder kuriose Fälle vor Gericht verhandelt?
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.
BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertung: 4 (max. 5)  -  1 Abstimmungsergebnis Bitte bewerten Sie diesen Artikel.0

Kommentare (8)

 
 
Ruby Stein schrieb am 12.09.2018

Man muss dieses Urteil auch aus der Sicht der anderen EU Länder sehen, hier im speziellen Bulgarien. Wie wird das in diesem Land beurteilt, wenn deutsche Richter entscheiden, dass Flüchtlinge dort menschenunwürdig behandelt werden? Mit deutschen "wir sind besser" wird das wahrscheinlich als Arroganz eingeordnet. Und dann frage ich mich, wenn Menschen geflohen sind, weil sie um ihr Leben bangen, müssten die nicht froh sein, Schutz bekommen zu haben? Dann hören sie von Anderen, dass es in Deutschland ein Rundum-Sorglos-Paket gibt. Schutz alleine reicht dann nicht mehr, der Flüchtling möchte dann auch noch den besseren Schutz.

Peter Kroll schrieb am 01.02.2018

Schwachsinns-Entscheidung. Den Richtern Geld streichen, eine Mio. zurückfordern und ab zu Harz 4.

konradowski schrieb am 01.02.2018

Was für ein Urteil, dann können ja alle hier bleiben!??? Schnellsens die Gesetzeslücke schließen!!

feo schrieb am 01.02.2018

Wie bitte, no Rückführung,weil in Bulgarien Obdachlosigkeit und Armut droht?

Justizia wann wachst Du aus dem Koma auf.

hagenhofer schrieb am 31.01.2018

Will man alle Darbenden der Welt hier haben?

Erdling antwortete am 01.02.2018

Ich wünsche Ihnen, dass Sie niemals ein KRIEGSflüchtling werden.

feo antwortete am 01.02.2018

In Bulgarien ist kein Krieg.

hagenhofer schrieb am 31.01.2018

Habe kein Verständnis. Man will wohl die ganze halb- und ungebildete Welt in die BRD holen.

Alle sollen kommen. Halb Afrika kann kommen.

Am besten alle anerkannten "Flüchtlinge", welche jetzt noch in anderen EU-Ländern leben, per Flugzeug hier her holen. Hier brauchen sie nicht darben, auch ohne die deutsche Sprache lernen zu wollen (80% fallen durch die B1 Pr.)

Werbung

Drucken
 
Sie brauchen Hilfe vom Profi?


Wenn Sie einen Anwalt suchen, kann Ihnen unser Partnerportal, das Deutsche Anwaltsregister, sicher helfen:
einen Anwalt über das Deutsche Anwaltsregister suchenSie suchen einen Anwalt?
Das Deutsche Anwaltsregister hilft ...

kostenlose-urteile.de - kostenlos Urteile recherchieren, ohne Abo - kostenlos Urteile lesen, ohne Zeitbeschränkung

einige wichtige Links:Startseite | Datenschutzerklärung | Impressum | Kontakt | über uns

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH