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Landgericht Heilbronn, Urteil vom 19.11.2007
6 O 252/06 -

Nächtlicher Uhrenschlag muss nicht eingestellt werden

Klage im "Glockenstreit" abgewiesen

Das Landgericht Heilbronn hat die Klage eines Rentnerehepaares gegen eine Kirchengemeinde in Heilbronn-Neckargartach auf Einstellung des nächtlichen Uhrenschlages abgewiesen.

Die über 70 Jahre alten Kläger wohnen in einer Entfernung von ca. 80 Meter Luftlinie zum Kirchturm der Beklagten. Sie fühlen sich durch den nächtlichen Uhrenschlag gestört.

Auf Veranlassung der Kirchengemeinde im Frühjahr 2006 durchgeführte Messungen im Dachgeschoss des Gemeindehauses hatten Spitzenwerte von über 60 dB(A) ergeben. Die Kläger sind der Ansicht, dass das nächtliche Glockengeläut jedenfalls nicht lauter als 30 dB(A) sein dürfe.

Die Messung durch einen vom Gericht beauftragten Sachverständigen vom Gebäude der Kläger aus ergab einen Spitzenpegel von 57,1 dB(A) sowie einen Mittelungspegel von 36 dB(A). Nach Durchführung eines Augenscheins veranschlagte der Richter den nach den einschlägigen Regelwerken vorzunehmenden Zuschlag auf den Mittelungspegel auf 3 dB(A), so dass sich ein Beurteilungspegel von 39 dB(A) ergab.

Da somit weder der für allgemeine Wohngebiete nachts geltende Immissionsrichtwert von 40 dB(A) überschritten wurde noch einzelne kurzzeitige Geräuschspitzen diesen maßgeblichen Immissionsrichtwert um mehr als 20 dB(A) überschritten, hat das Gericht die Klage abgewiesen.

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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 20.11.2007
Quelle: ra-online, Landgericht Heilbronn

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Aktuelle Urteile aus dem Immissionsschutzrecht | Kirchenrecht | Nachbarrecht

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Dokument-Nr.: 5179 Dokument-Nr. 5179

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Kommentare (1)

 
 
Jürgen Müller schrieb am 24.12.2021

Die Richter und Gerichte als Erfüllungsgehilfen der Kirchen, obwohl die Mitgliederzahl in den beiden Kirchen nicht die Mehrheit der Bürgen in Deutschland dominieren sollte. Das ist aber das Ergebnis nicht nicht zu Ende geführten Trennung von Staat und Kirche. IM gegensatz zu Frankreich ist Deutschland immer noch ein Kirchenstaat. Hier müssen selbst eingewanderte Moslems mit ihren Steuern die Gehälter der Kirchenfürsten mitbezahlen.

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