wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollst�ndig mit dem Standard HTML 5 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen


kostenlose-Urteile.de
Samstag, 23. November 2024

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Bitte geben Sie Ihren Suchbegriff für die Urteilssuche ein:
unsere Urteilssuche



Logo des Deutschen Anwaltsregister (DAWR)

BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungsstern0/0/5(0)
Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 27.01.1999
13 U 120/98 -

Vereister Rodelhang: Betreiber haftet nur bei außergewöhnlicher Gefährlichkeit für Rodelunfall

Wintersportler sind zunächst für sich selbst verantwortlich

Wintersportler übernehmen in erster Linie selbst die Verantwortung dafür, welche Gefahren sie bei der Abfahrt von einem Hang eingehen wollen oder können. Dies geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Hamm hervor.

Im zugrunde liegenden Fall verklagte eine Lehrerin, die mit einer Schulklasse beim Rodeln auf dem verharschten Schnee durch einige Buckel hochgeschleudert und verletzt worden war, den Betreiber des Rodelhangs. Sie verlangte Schadensersatz und Schmerzensgeld. Der Betreiber der Rodelbahn hätte wegen der Gefahren den Hang sperren müssen. Einige Schlitten seien bereits zu Bruch gegangen.

OLG weist Klage ab

Dieser Auffassung folgte das Oberlandesgericht Hamm nicht und wies die Klage ab. Der Schleppliftbetreiber habe keine Verkehrssicherungspflicht (Pistensicherungspflicht) verletzt. Die Verkehrssicherungspflichten des Schleppliftunternehmers dürfen nicht überspannt werden.

Keine vollkommene Verkehrssicherheit - Eigenverantwortlichkeit des Rodelsportlers

Eine vollkommene Verkehrssicherheit sei auch auf Ski- und Rodelhängen nicht zu erreichen. Der Verkehrspflicht des Liftbetreibers stehe die Eigenverantwortlichkeit des Ski- und Rodelsportlers gegenüber. Er trage in erster Linie selbst die Verantwortung dafür, welche Gefahren er bei der Abfahrt eingehen wolle und entsprechend seinem Können eingehen könne. Er habe daher in der Regel eigenverantwortlich für seine Sicherheit zu sorgen.

Gefahren werden bewusst in Kauf genommen

Eine schlechte Schneequalität und vereiste Stellen gehörten zu den typischen Gefahren einer Rodelpiste, die Ski- und Rodelsportler auch bewusst in Kauf nähmen. Etwas anderes könne nur gelten, wenn auf einer Abfahrt auch für einen aufmerksamen und erfahrenen Wintersportler eine außergewöhnliche, nicht ohne weiteres erkennbare Gefahr vorhanden sei.

Hang war nicht außergewöhnlich gefährlich

Unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten, insbesondere der Neigung und des Auslaufs des Hanges, auch unter Berücksichtigung der von der Klägerin behaupteten Vereisung sowie der vorhandenen Buckel habe im vorliegenden Fall keine derartig außergewöhnliche Gefährlichkeit bestanden, die die Beklagten zu weiteren Verkehrssicherungsmaßnahmen hätte Veranlassung geben müssen. Insbesondere war entgegen der Ansicht der Klägerin nicht eine Sperrung des Rodelhanges erforderlich. Dies gilt auch unter Berücksichtigung des Vorbringens der Klägerin, am Unfalltage seien mehrere Schlitten zu Bruch gegangen. Unstreitig hatten ihre Schüler und ihr Kollege am Unfalltage bereits längere Zeit gerodelt, ohne dass es vorher oder nachher zu weiteren Unfällen gekommen war. Dass weitere Schlitten zu Bruch gegangen sind, ist ebenfalls als typisch für das Betreiben des Rodelsports anzusehen, jedenfalls soweit er mit privaten Schlitten als Freizeitsport betrieben wird.

Das Urteil ist aus dem Jahr 1999 und erscheint im Rahmen der Reihe "Winterurlaub".

Werbung

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 06.01.2010
Quelle: ra-online, OLG Hamm (vt/pt)

Vorinstanz:
  • Landgericht Arnsberg, Urteil vom 02.08.1998
    [Aktenzeichen: 4 O 510/97]
Aktuelle Urteile aus dem Schadensersatzrecht | Sportrecht

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 9003 Dokument-Nr. 9003

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil9003

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Schicken Sie uns Ihr Urteil!Ihre Kanzlei hat interessante, wichtige oder kuriose Fälle vor Gericht verhandelt?
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.
BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertung: keine Bitte bewerten Sie diesen Artikel.0/0/5/0

Kommentare (0)

 
 

Werbung

Drucken
 
Sie brauchen Hilfe vom Profi?


Wenn Sie einen Anwalt suchen, kann Ihnen unser Partnerportal, das Deutsche Anwaltsregister, sicher helfen:
einen Anwalt über das Deutsche Anwaltsregister suchenSie suchen einen Anwalt?
Das Deutsche Anwaltsregister hilft ...

kostenlose-urteile.de - kostenlos Urteile recherchieren, ohne Abo - kostenlos Urteile lesen, ohne Zeitbeschränkung

einige wichtige Links:Startseite | Datenschutzerklärung | Impressum | Kontakt | über uns

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH