die zehn aktuellsten Urteile, die zum Schlagwort „Verteidigungsmittel“ veröffentlicht wurden
Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 15.07.2013
- 1 RVs 38/13 -
Schlag mit Bierkrug kann als Nothilfehandlung gerechtfertigt sein
Oberlandesgericht Hamm stärkt Recht zur Notwehr und Nothilfe
Wer körperlich angegriffen wird, darf sich mit dem mildesten Abwehrmittel verteidigen, das er zur Hand hat und mit dem der Angriff sofort und endgültig abgewehrt werden kann. Dabei muss nicht auf weniger gefährliche, in ihrer Abwehrwirkung zweifelhafte Verteidigungsmittel zurückgegriffen werden, auf einen Kampf mit ungewissem Ausgang muss sich der Angegriffene nicht einlassen. Dies hat Oberlandesgerichts Hamm entschieden und damit ein den Angeklagten freisprechendes Berufungsurteil des Landgerichts Siegen bestätigt.
Dem vorzuliegenden Fall liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Der zur Tatzeit 23 Jahre alte Angeklagte, ein Schüler aus dem Kreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz, war wegen gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil des zur Tatzeit 23 Jahre alten Nebenklägers, eines Anlagenmechanikers aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, angeklagt worden. Dem Angeklagten wurde zur Last gelegt, am Morgen des 07.06.2012 auf einer Straße in Kreuztal (Kreis Siegen-Wittgenstein) den Nebenkläger als „Kanaken“ beschimpft und ihm sodann mit einem Bierglaskrug gegen den Kopf geschlagen zu haben.Nach den Feststellungen des Berufungsgerichts kam es am... Lesen Sie mehr