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Amtsgericht Düsseldorf, Urteil vom 07.12.2010
- 114 Ds 20 Js 1798/10 ? 190/10 -
Anstellungsbetrug: Rechtsanwalt erschlich sich mit frisierten Examensnoten Anstellung in renommierter Großkanzlei
32-Jähriger änderte wegen erfolgloser Bewerbungen seine Examensnote von "ausreichend" in "voll befriedigend"
Das Amtsgericht Düsseldorf hat einen 32-jährigen Juristen zu zehn Monaten Haft auf Bewährung wegen Betruges verurteilt. Der Mann hatte nach erfolglosen Bewerbungen mit der Examensnote "ausreichend" die Note kurzerhand in "voll befriedigend" geändert und daraufhin einen gutbezahlten Arbeitsplatz erhalten.
Im zugrunde liegenden Fall bewarb sich ein 32-jähriger Jurist mit seiner Examensnote "ausreichend" vergeblich in verschiedenen Rechtsanwaltskanzleien. Im Mai 2009 versuchte er sein Glück bei einer renommierten internationalen Großkanzlei in Düsseldorf. Da er jedoch wusste, dass er mit seinen Noten bei der Rechtsanwaltskanzlei mit einem Bruttojahresgehalt von 100.000 Euro weder zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen noch angestellt worden wäre, änderte er kurzerhand die Note "ausreichend" in "voll befriedigend", was bei den Juristen als Prädikatsexamen gilt. Aufgrund der vorgelegten Zeugnisse schloss die Rechtsanwaltskanzlei im Juni 2009 mit dem Angeklagten einen entsprechenden Anstellungsvertrag.
Nachwuchsanwalt wird durch schlechte Arbeit und schlechtes Englisch auffällig
Nach einigen Monaten wurde man in der
Kanzlei verpflichtet Examensschwindler per Aufhebungsvertrag zur Rückzahlung des bisher bezogenen Gehalts
Die
Schwindler erhält Anstellung bei der Stadtverwaltung
Nichtsdestotrotz bewarb sich der 32-Jährige mit den gefälschten Unterlagen noch zwei weitere Male. Erfolgreich. Die Stadtverwaltung Kamp-Lindfort machte ihn zum Leiter des Personalamtes. Als sich die Staatsanwaltschaft nach drei Monaten im August 2010 bei der Stadtverwaltung meldete, wurde der
Zehn Monate Haft auf Bewährung
Das Amtsgericht Düsseldorf verurteilte den Hochstapler schließlich zu zehn Monaten Haft auf
Jurist zeigt sich jetzt reumütig
Der Angeklagte zeigte sich aber laut Richter Stefan Coners einsichtig und geständig und beteuerte, sich nun nur noch mit seinem echten Zeugnis zu bewerben.
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 08.12.2010
Quelle: Amtsgericht Düsseldorf/ra-online
- Zeugnis gefälscht - Arbeitgeber kann auch noch nach Jahren kündigen
(Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg, Urteil vom 13.10.2006
[Aktenzeichen: 5 Sa 25/06]) - Anstellungsbetrug durch Verschweigen einer Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR
(Bundesgerichtshof, Beschluss vom 18.02.1999
[Aktenzeichen: 5 StR 193/98]) - Diplomzeugnis und die Diplomurkunde gefälscht: Zeugnisfälschung kann auch nach Jahren den Job kosten
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Dokument-Nr. 10691
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