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Amtsgericht Coburg, Urteil vom 19.03.2014
- 12 C 1023/13 -
Friseur muss bei Ausbleiben des gewünschten Frisurerfolgs (hier: "Ombré Style") Schadensersatz und Schmerzensgeld zahlen
Zur Nacherfüllung und Schadensersatzpflicht bei mangelhafter Leistung im Rahmen eines Friseurvertrages
Verspricht ein Friseur einer Kundin eine bestimmte Friseur zu erstellen (hier:) und bleibt der versprochene Erfolg aus, dann kann diese Kundin Schadensersatz und Schmerzensgeld verlangen. Dies geht aus einem Urteil des Amtsgerichts Coburg hervor.
Im zugrunde liegenden Fall machte eine Kundin (Klägerin) Kosten für mehrere Friseurbesuche und Schmerzensgeld wegen einer missglückten Färbung ihrer Haarspitzen geltend. Trotz mehrfacher Versuche hatte der beklagte
Sachverhalt
Die Klägerin hatte sich an den späteren Beklagten, den Betreiber eines Friseursalons, mit dem Wunsch gewandt, ihren Haaransatz schwarz und die Spitzen ihrer langen Haare im fließenden Übergang, dem sogenannten "Ombré Style", lila zu färben. Einen Hinweis darauf, dass dieser spezielle Effekt bei den lila Haarspitzen der Klägerin nicht zu erzielen sei, hatte der Beklagte nicht erteilt. Weder bei der ersten Behandlung noch bei zwei weiteren Folgeterminen gelang es dem Beklagten, die Haarspitzen der Klägerin im "Ombré Style" lila zu färben. Mit der Klage macht die enttäuschte Kundin nun im Wesentlichen die aus ihrer Sicht nutzlos aufgewandten Friseurkosten aus dem ersten Termin bei dem Beklagten, Aufwendungen für den Erwerb verschiedener Pflegeprodukte, Kosten für zwei weitere Besuche bei anderen Friseuren und ein Schmerzensgeld in dreistelliger Höhe geltend.
Friseur will aufgeklärt haben
Der Beklagte ist der Auffassung, es sei ordnungsgemäß gearbeitet worden und die Klägerin habe trotz umfassender Aufklärung die letztlich durchgeführte Haarbehandlung auch gewünscht.
Amtsgericht: Kundin hat Anspruch auf Schadensersatz
Das Amtsgericht gab der Klage teilweise statt. Der beklagte
Amtsgericht spricht Kundin Schmerzensgeld zu
Schließlich sprach das Gericht der Klägerin ein Schmerzensgeld in zweistelliger Höhe zu, weil durch die erfolglosen Haarbehandlungen im Haus des Beklagten die Haare der Klägerin angegriffen wurden und in der Folge in den Spitzen gekürzt werden mussten. Von den weiteren behaupteten Folgen, wonach die Klägerin durch die missglückte Haarbehandlung nachhaltig in ihrem privaten und beruflichen Lebensalltag beeinträchtigt gewesen sein soll, konnte sich das Gericht in der Verhandlung jedoch nicht überzeugen, so dass es die Klage im Übrigen, insbesondere auch hinsichtlich des von der Klägerin begehrten deutlich höheren Schmerzensgeldes, abwies.
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 06.02.2015
Quelle: ra-online, Amtsgericht Coburg (pm/pt)
- Misslungene Haarfärbung: Friseur muss Schadensersatz und Schmerzensgeld zahlen
(Landgericht Berlin, Urteil vom 12.08.2002
[Aktenzeichen: 23 O 539/01]) - Kundin hat Schmerzensgeldanspruch in Höhe von 300 Euro nach misslungener Haarfärbung beim Friseur
(Landgericht Mönchengladbach, Urteil vom 09.10.2009
[Aktenzeichen: 5 S 59/09]) - Schmerzensgeld von 18.000 Euro wegen dauerhaften Haarverlust nach misslungener Blondierung
(Oberlandesgericht Koblenz, Urteil vom 22.07.2013
[Aktenzeichen: 12 U 71/13])
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Dokument-Nr. 20575
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