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Finanzgericht Münster, Urteil vom 16.04.2010
- 14 K 116/06 G -
Einkünfte aus Promotion für DFB unterliegen der Gewerbesteuer
Teilnahme an Veranstaltungen des DFB sind als gewerblich, selbstständige Tätigkeiten anzusehen
Ein Fußballnationalspieler, der an Promotion-Maßnahmen des DFB teilnimmt, ist gewerblich tätig und die hieraus erzielten Einkünfte unterliegen der Gewerbesteuer. Dies entschied das Finanzgericht Münster.
Der Kläger des zugrunde liegenden Streitfalls war als Profifußballer bei einem Bundesligaverein unter Vertrag. Als Mitglied der deutschen Nationalmannschaft nahm er im Zusammenhang mit der WM 2002 an Promotion-Maßnahmen des DFB teil. Die hierfür gezahlte Vergütung sah er als Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit und damit als nicht gewerbesteuerpflichtig an. Er begründete dies insbesondere damit, dass sein Arbeitgeber aufgrund der Verbandsstatuten verpflichtet sei, ihn für die Nationalmannschaft abzustellen. Er selbst sei aufgrund des Arbeitsvertrages verpflichtet, einer entsprechenden Weisung seines Vereins nachzukommen. Seine Tätigkeit für den DFB übe er daher nicht
Fußballer war gewerblich, insbesondere selbstständig tätig
Das Finanzgericht Münster teilte diese Auffassung nicht. Der Kläger sei gewerblich, insbesondere
Fußballer war nicht zur Teilnahme an Veranstaltungen verpflichtet
Demgegenüber sei er weder aufgrund des Arbeitsverhältnisses mit seinem Verein noch aufgrund anderer Regelungen, wie z.B. des Grundlagenvertrages zwischen dem Ligaverband und dem DFB, zur Teilnahme an diesen Veranstaltungen verpflichtet gewesen. Auch habe der faktische Druck, bei Nichtteilnahme an entsprechenden Promotion-Veranstaltungen des DFB keine Berufung mehr in die Nationalmannschaft zu erhalten, nicht die freie Willensentscheidung des Klägers überlagert.
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 15.06.2010
Quelle: ra-online, Finanzgericht Münster
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Dokument-Nr. 9789
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