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Amtsgericht München, Urteil vom 12.12.2012
- 345 C 23506/12 -
Radfahrer hat bei einem Unfall nach Nutzung der Gegenfahrbahn keinen Anspruch auf Schmerzensgeld
Verstoß gegen gravierende Sorgfaltspflichten führt zur alleinigen Haftung des Radfahrers
Verstößt ein Fahrradfahrer gegen ihm obliegende gravierende Pflichten, so kann dieses Verhalten so schwer wiegen, dass ihn bei einem Unfall die alleinige Haftung trifft und die Betriebsgefahr des Autofahrers vollständig dahinter zurücktritt. Dies entschied das Amtsgericht München.
Im zugrunde liegenden Fall fuhr eine Fahrradfahrerin Ende Juni 2011 zunächst auf der linken Seite der Münchner Straße in Kirchheim auf dem dafür vorgesehenen Radweg. An der Kreuzung zum Heimstettner Moosweg wollte sie links in diesen einbiegen. Dabei befuhr sie die - aus ihrer Sicht -
Autofahrerin verweigert Zahlung der Schmerzensgeldforderung mit Verweis auf falsche Fahrbahnnutzung der Radfahrerin
Bevor sie dieses Vorhaben ausführen konnte, kam ihr jedoch ein Mercedes entgegen. Dieser erfasste die Radfahrerin. Sie erlitt zahlreiche Prellungen am Rücken und großflächige Hämatome. Sie verlangte daher von der Mercedesfahrerin 1.500 Euro
Verschulden der Radfahrerin ist überwiegend
Die Radfahrerin erhob Klage vor dem Amtsgericht München. Der zuständige Richter wies diese jedoch ab. Das Verschulden der Radfahrerin sei so überwiegend, dass eine
Autofahrerin musste nicht mit Gegenverkehr rechnen
Hier sei die Radfahrerin nach links in eine Fahrbahn eingebogen, welche ausschließlich dem Gegenverkehr vorbehalten sei. Sie hätte die Absicht gehabt, diese ein kurzes Stück zu befahren und erst dann auf "ihre" Seite zu wechseln. Die Mercedesfahrerin dagegen hätte nicht mit Gegenverkehr rechnen müssen. In der Kreuzung habe sich eine Verkehrsinsel befunden und die Verkehrsteilnehmer auf dem Heimstettner Moosweg hätten darauf vertrauen dürfen, dass andere Verkehrsteilnehmer diese Insel vorschriftsmäßig umfahren und dann auf der richtigen Seite in die Straße einfahren würden.
Sicht der Autofahrerin war durch Bauzaun erheblich eingeschränkt
Erschwerend komme noch dazu, dass die Sicht der Mercedesfahrerin nach rechts durch einen Bauzaun erheblich eingeschränkt war und auch die Radfahrerin durch diesen keine freie Sicht in den Heimstettner Moosweg hatte. Sie sei quasi "blind" abgebogen.
Haftung wegen Betriebsgefahr:
Diese
§ 7 Straßenverkehrsgesetz:
(1) Wird bei dem Betrieb eines Kraftfahrzeugs oder eines Anhängers, der dazu bestimmt ist, von einem Kraftfahrzeug mitgeführt zu werden, ein Mensch getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist der Halter verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.
Diese
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 25.11.2013
Quelle: Amtsgericht München/ra-online
- Fahrradfahren ohne Helm: Radfahrer muss sich bei Kollision mit Pkw Mitverschulden zurechnen lassen
(Oberlandesgericht München, Urteil vom 03.03.2011
[Aktenzeichen: 24 U 384/10]) - AG München zur Haftung bei einem Autounfall mit einem aus falscher Richtung entgegenkommenden Fahrradfahrer
(Amtsgericht München, Urteil vom 05.06.2009
[Aktenzeichen: 343 C 5058/09])
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Dokument-Nr. 17246
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