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Oberlandesgericht Oldenburg, Urteil vom 20.08.2010
- 1 Ws 371/10 -
"Ping-Anrufe": Betrügerische Täuschung durch Lockanrufe kann strafbar sein
Animieren zum Rückruf bei kostenpflichtiger Tonbandansage ist betrügerische Täuschung
Bei Telefonanrufen, bei denen es nur einmal klingelt (so genannte "Ping-Anrufe") und sich dann bei einem dadurch veranlassten Rückruf bei der angezeigten Nummer herausstellt, dass dieser nur zu einer kostenpflichtigen Tonbandansage führt, liegt eine betrügerische Täuschung vor. Das entschied das Oberlandesgericht Oldenburg.
Im zugrunde liegenden Streitfall hatten sich die Angeschuldigten im Dezember 2006 von einem Netzbetreiber 0137er- Nummern besorgt. Über Spezialcomputer erfolgten dann in der Weihnachtszeit 2006 mehrere hunderttausende "Ping-Anrufe". Bei den Angerufenen erschien im Telefondisplay die gebührenpflichtige 0137er-Nummer, die allerdings nur bei genauem Hinschauen zu erkennen war, weil die Deutschlandkennung 49 vorangestellt und die erste Null weggelassen worden war. Rund 786.850 Telefonteilnehmer riefen die angezeigte Nummer zurück. Der Rückruf führte jedoch nur zu einer nutzlosen, aber kostenpflichtigen Tonbandansage: "Ihr Anruf wurde gezählt". Jeder einzelne Rückruf löste Kosten in Höhe von 98 Cent aus.
LG Osnabrück: Ping-Anruf stellen keine Vorspiegelung falscher Tatsachen dar
Das Landgericht Osnabrück hatte die auf
Durch provozierte unsinnige Rückrufe sollte sich rechtswidriger Vermögensvorteil verschaffen werden
Auf die Beschwerde der Staatsanwaltschaft ließ das Oberlandesgericht Oldenburg nun die Anklage zur Hauptverhandlung zu. Die Angerufenen seien betrügerisch getäuscht worden. Die Lockanrufe hätten stillschweigend auch die Erklärung beinhaltet, jemand wolle mit dem Angerufenen ein Gespräch führen. Die angerufenen Teilnehmer, die im Vertrauen auf ein solches Kommunikationsinteresse die angezeigte Rufnummer zurückgerufen hätten, seien deshalb einer
Kostenpflichtige Nummer durch Bundesnetzagentur abgeschaltet
Im konkreten Fall hatte die
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 01.09.2010
Quelle: Oberlandesgericht Oldenburg/ra-online
Jahrgang: 2011, Seite: 94 CR 2011, 94 | Zeitschrift: Juristische Schulung (JuS)
Jahrgang: 2010, Seite: 1119, Entscheidungsbesprechung von Matthias Jahn JuS 2010, 1119 (Matthias Jahn)
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Dokument-Nr. 10187
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