wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollst�ndig mit dem Standard HTML 5 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben 'verschluckt' hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen


kostenlose-Urteile.de
Dienstag, 3. Dezember 2024

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Bitte geben Sie Ihren Suchbegriff für die Urteilssuche ein:
unsere Urteilssuche



Logo des Deutschen Anwaltsregister (DAWR)

BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungsstern5/0/5(1)
Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Saarländisches Oberlandesgericht, Urteil vom 20.08.2015
4 U 119/14 -

Kein Schadens­ersatz­anspruch bei Autobeschädigung durch Polizeikelle anlässlich einer Verkehrskontrolle

Fehlender Beweis einer Amts­pflicht­verletzung durch Polizei

Ein Anspruch auf Schadensersatz gemäß § 839 BGB in Verbindung mit Art. 34 GG besteht im Falle der Beschädigung eines Pkw durch eine Polizeikelle anlässlich einer Verkehrskontrolle nur dann, wenn der Polizei eine Amts­pflicht­verletzung nachgewiesen werden kann. Dies geht aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Saarland hervor.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Im Rahmen einer Verkehrskontrolle zur Überwachung der Gurtanlegepflicht im Juli 2013 wurde ein Pkw der Marke Smart durch eine Polizeikelle beschädigt. Dessen Eigentümer klagte aufgrund dessen gegen das Land auf Zahlung von Schadensersatz in Höhe von ca. 1.287 EUR. Der Kläger gab an, dass der am rechten Fahrbahnrand stehende Polizeibeamte kein Anhaltezeichen gegeben habe, weshalb er weitergefahren sei. Als er sich in Höhe des Beamten befunden habe, sei dieser plötzlich unmittelbar vor sein Fahrzeug gesprungen und habe mit der Winkerkelle auf die A-Säule des Pkw geschlagen. Das beklagte Land schilderte den Unfallhergang anders. So habe der Kläger das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes verdecken wollen, was der Polizeibeamte bemerkt und ihn deshalb mit Hilfe der Winkerkelle sowie des ausgestreckten Arms ein Haltezeichen gegeben habe. Dies habe der Kläger jedoch missachtet und ist mit nur geringem Abstand am Polizeibeamten vorbeigefahren, wodurch es zum Kontakt der Kelle mit dem Pkw kam.

Landgericht wies Schadensersatzklage ab

Das Landgericht Saarbrücken wies die Schadensersatzklage ab. Dagegen richtete sich die Berufung des Klägers.

Oberlandesgericht verneint ebenfalls Schadensersatzanspruch

Das Oberlandesgericht Saarland bestätigte die Entscheidung des Landgerichts und wies daher die Berufung des Klägers zurück. Ein Anspruch auf Schadensersatz gemäß § 839 Abs. 1 BGB in Verbindung mit Art. 34 GG bestehe nicht, da eine Amtspflichtverletzung des Polizeibeamten nicht habe festgestellt werden können.

Kein Nachweis einer Amtspflichtverletzung

Gemäß § 36 Abs. 5 StVO dürfen Polizeibeamte Verkehrsteilnehmer zur Verkehrskontrolle anhalten, so das Oberlandesgericht. Das Zeichen zum Anhalten könne dabei durch eine sogenannte Winkerkelle gegeben werden. Die Verkehrsteilnehmer haben die Anweisungen der Polizeibeamten auch zu folgen. Jedoch stelle es eine Amtspflichtverletzung dar, wenn die Rechtsgüter eines Verkehrsteilnehmers durch die Verkehrskontrolle gefährdet oder sogar verletzt werden. Das Vorliegen für eine Amtspflichtverletzung habe der Anspruchsteller darzulegen und zu beweisen. Dies sei dem Kläger aber nicht gelungen. Seine Angaben zum Unfallhergang seien aufgrund der Beweisaufnahme als unwahr zu werten.

Werbung

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 18.01.2018
Quelle: Oberlandesgericht Saarland, ra-online (vt/rb)

Vorinstanz:
  • Landgericht Saarbrücken, Urteil vom 07.08.2014
    [Aktenzeichen: 4 O 7/14]
Fundstellen in der Fachliteratur: Zeitschrift: NJW-Rechtsprechungs-Report Zivilrecht (NJW-RR)
Jahrgang: 2016, Seite: 143
NJW-RR 2016, 143
 | Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht (NZV)
Jahrgang: 2016, Seite: 365
NZV 2016, 365

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Dokument-Nr.: 25402 Dokument-Nr. 25402

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil25402

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Schicken Sie uns Ihr Urteil!Ihre Kanzlei hat interessante, wichtige oder kuriose Fälle vor Gericht verhandelt?
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.
BewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertungssternBewertung: 5 (max. 5)  -  1 Abstimmungsergebnis Bitte bewerten Sie diesen Artikel.0

Kommentare (0)

 
 

Werbung

Drucken
 
Sie brauchen Hilfe vom Profi?