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Hessischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 27.03.2014
- 8 B 580/14 -
Verkaufsoffener Sonntag anlässlich der Ausstellung "Darmstadt Mobil - die Mobilitätsausstellung" rechtlich zulässig
Gewerkschaft ver.di und des Evangelisches Dekanat Darmstadt-Stadt unterliegen im Streit um Sonntagsöffnung von Ladengeschäften
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hat die Erlaubnis der Stadt Darmstadt zur Sonntagsöffnung von Ladengeschäften in der Darmstädter Innenstadt anlässlich der Ausstellung „Darmstadt Mobil - die Mobilitätsausstellung“ am 30. März 2014 für rechtlich zulässig erklärt. Damit haben die Anträge der Gewerkschaft ver.di und des Evangelischen Dekanats Darmstadt-Stadt mit dem Ziel, die Öffnung der Ladengeschäfte an diesem Tag im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes zu untersagen, in der Beschwerdeinstanz keinen Erfolg.
Anders als das Verwaltungsgericht Darmstadt, das den Anträgen mit Beschluss vom 24. März 2014 stattgegeben hatte, ist der Hessische Verwaltungsgerichtshof der Auffassung, die Verfügung der Stadt Darmstadt vom 11. Februar 2014, den 30. März 2014 zum verkaufsoffenen Sonntag zu erklären, erweise sich nach summarischer Prüfung als rechtmäßig.
VG geht zu Unrecht von unzureichendem Anlass für Festsetzung einer Sonntagsöffnung von Ladengeschäften aus
In seiner Entscheidungsbegründung führt der Verwaltungsgerichtshof im Wesentlichen aus, dass das erstinstanzliche Gericht zu Unrecht davon ausgegangen sei, dass die Ausstellung „Darmstadt Mobil - die Mobilitätsausstellung“ am 30. März 2014 kein sei. Anders als die Vorinstanz hat der Hessische Verwaltungsgerichtshof keine Zweifel daran, dass es sich bei dieser Ausstellung um eine Veranstaltung handelt, die für sich allein geeignet ist, einen beträchtlichen Besucherstrom auszulösen.
Veranstaltung ist weit mehr als bloße Präsentation aktueller Modelle der örtlichen Autohändler
Allein die Anzahl der Aussteller - 10 Autohäuser und 12 Fahrradhändler sowie 10 Infostände rund um das Fahrrad, ÖPNV etc. - sei groß genug, um zahlreiche Besucher anzulocken. Hinzu komme der am Sonntag stattfindende Fahrradflohmarkt, Livemusik und ein Kinderprogramm. Eine Gesamtschau des während der Ausstellung angebotenen Programms führt deshalb nach Ansicht des Verwaltungsgerichtshofs zu dem Ergebnis, dass es sich bei dieser Veranstaltung entgegen der Auffassung der Antragsteller um weit mehr handele, als um die bloße Präsentation der aktuellen Modelle durch die örtlichen Autohändler. Anders als nach Auffassung des Verwaltungsgerichts Darmstadt komme es insoweit auch nicht auf die Motivation der Initiatoren an, die zur Festsetzung der Ausstellung geführt habe. Maßgeblich sei allein das äußere Erscheinungsbild und das objektive Gewicht der Veranstaltung und ob sie geeignet sei, beträchtliche Besucherströme auszulösen.
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 28.03.2014
Quelle: Hessischer Verwaltungsgerichtshof/ra-online
- Verkaufsoffener Sonntag aus Anlass eines Ostermarktes in Darmstadt darf stattfinden
(Verwaltungsgericht Darmstadt, Beschluss vom 21.03.2013
[Aktenzeichen: 3 L 363/13.DA]) - Ein verkaufsoffener Sonntag ist unzulässig, wenn der als Anlass dienende Markt nur Alibifunktion hat
(Bayerischer Verwaltungsgerichtshof, Beschluss vom 31.03.2011
[Aktenzeichen: 22 BV 10.2367]) - „Verkaufsoffener VIP-Sonntag“ für Kundenkarteninhaber verstößt gegen Landenöffnungsgesetz
(Verwaltungsgericht Stuttgart, Beschluss vom 27.10.2009
[Aktenzeichen: 4 K 3177/09])
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Dokument-Nr. 17957
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