die zehn aktuellsten Urteile, die zum Schlagwort „Persönlichkeitsveränderung“ veröffentlicht wurden
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 18.01.2017
- 2 StR 436/16 -
BGH: Drogenabhängigkeit führt nur in Ausnahmefällen zur Annahme einer verminderten Schuldfähigkeit
Voraussetzung ist etwa Vorliegen einer schweren Persönlichkeitsveränderung, starke Entzugserscheinungen oder Tatausübung im Rauschzustand
Eine Drogenabhängigkeit führt für sich genommen nicht zur Annahme einer verminderten Schuldfähigkeit gemäß § 21 des Strafgesetzbuches (StGB). Dies kann nur in Ausnahmefällen, wie etwa bei einer schweren Persönlichkeitsveränderung, starken Entzugserscheinungen oder einer Tatausübung im akuten Rauschzustand, angenommen werden. Dies hat der Bundesgerichtshof entschieden.
In dem zugrunde liegenden Fall wurde ein drogenabhängiger Angeklagter im Juli 2016 vom Landgericht Frankfurt a.M. wegen mehrerer Diebstahlstaten und einem besonders schweren Raub zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Der Angeklagte nahm regelmäßig Crack, Heroin, Alkohol und Benzodiazepine zu sich. Aufgrund der jahrelangen Abhängigkeit nahm das Landgericht eine Persönlichkeitsveränderung an, da das Leben des Angeklagten sich allein nur noch um die Finanzierung, den Erwerb und den Konsum von Drogen gedreht habe. Von einer verminderten Schuldfähigkeit ging das Gericht aber dennoch nicht aus. Dagegen richtete sich die Revision des Angeklagten.... Lesen Sie mehr