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Oberlandesgericht Oldenburg, Hinweisverfügung vom 21.09.2015
- 5 U 123/15 -
Vorstandsmitglied einer Bank hat keinen Anspruch auf Auskunft über Namen anonymer Strafanzeigenverfasser
Klage auf Auskunftserteilung über Namen nach anonymer Strafanzeigen wegen sexueller Belästigung erfolglos
Das Vorstandmitglied einer emsländischen Bank ist vor dem Oberlandesgericht Oldenburg mit einer Klage auf Erteilung einer Auskunft über die Namen anonymer Strafanzeigenverfasser gescheitert.
Der Kläger des zugrunde liegenden Verfahrens war Vorstandsmitglied einer Bank im Emsland. Im November 2011 wurden gegen ihn mehrere anonyme Strafanzeigen wegen sexueller Belästigung von namentlich benannten Mitarbeiterinnen - unter ihnen die Beklagte - erstattet. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück leitete ein Ermittlungsverfahren ein und vernahm die Mitarbeiterinnen. Dabei blieben die Verfasser der Strafanzeigen unbekannt. Der Tatvorwurf gegen den Kläger bestätigte sich nicht, weswegen das Ermittlungsverfahren eingestellt wurde. In der Zwischenzeit war dem Kläger seitens der Bank ordentlich gekündigt worden. Gegen die
LG verneint Auskunftsanspruch
Der Kläger erhob Klage vor dem Landgericht Osnabrück, mit der er von der Beklagten verlangte, ihm die Namen der Anzeigeverfasser zu nennen. Die Anzeigen seien der Grund für die ihm gegenüber ausgesprochene
Auch OLG verneint Anspruch auf Auskunft über Namen der Anzeigenverfasser
Dagegen legte der Kläger Berufung beim Oberlandesgericht Oldenburg ein. Das Gericht sah allerdings keine Erfolgsaussichten und erteilte ihm einen entsprechenden Hinweis. Zur Begründung führte das Gericht aus, dass es keine allgemeine Auskunftspflicht gebe. Zur Auskunft verpflichtet sei - abgesehen von gesetzlichen Spezialregelungen - nur derjenige, gegen den ein Leistungsanspruch in Betracht komme oder zu dem sonst eine rechtliche Sonderbeziehung bestehe, und das auch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Ein Leistungsanspruch gegen die Beklagte komme nicht in Betracht, da sich nicht feststellen lasse, dass sie mit den Strafanzeigen irgendetwas zu tun habe. Auch an einer sonstigen rechtlichen Sonderbeziehung zwischen den Parteien fehle es. Die Tätigkeit in der gleichen Bankfiliale reiche nicht aus. Auf diesen Hinweis des Gerichts hin nahm der Kläger die Berufung zurück. Damit ist die Entscheidung des Landgerichts rechtskräftig.
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 19.10.2015
Quelle: Oberlandesgericht Oldenburg/ra-online
- Landgericht Oldenburg, Urteil vom 10.07.2015
[Aktenzeichen: 9 O 2532/14]
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Dokument-Nr. 21740
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