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Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 27.01.2009
- 1 BvR 2982/07 -
Krankenkassen müssen nur Hälfte bei künstlicher Befruchtung zahlen
50 prozentiger Kostenzuschuss der Krankenkassen für künstliche Befruchtung verfassungsgemäß
Eine künstliche Befruchtung ist keine medizinisch notwendige Behandlung einer Krankheit, die die gesetzlichen Kassen per Gesetz übernehmen müssen. Dies hat das Bundesverfassungsgericht entschieden. Daher ist es auch mit dem Grundgesetz vereinbar, dass gesetzliche Krankenkassen seit dem 1. Januar 2004 nur die Hälfte der Kosten zahlen. Geklagt hatte ein Paar aus Baden-Württemberg, das auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen kann.
Die Verfassungsbeschwerde betrifft die seit dem 1. Januar 2004 geltende Begrenzung der Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung bei medizinischen Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft ( künstliche Befruchtung) auf einen Zuschuss von 50 %. Nach dem bis zum 31. Dezember 2003 geltenden Recht hatten die Krankenkassen die Kosten solcher Maßnahmen voll zu tragen. Das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung begrenzte die Erstattung der Kosten ab dem 1. Januar 2004 in § 27 a Abs. 3 Satz 3 SGB V für diese Maßnahmen auf 50 %.
Sachverhalt
Die Beschwerdeführer sind verheiratet und gesetzlich versichert. Bei ihnen besteht eine in ihren medizinischen Ursachen ungeklärte ( idiopathische) Sterilität. Für eine von den Beschwerdeführern geplante
Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen
Die 2. Kammer des Ersten Senats hat die Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen. Die Verfassungsbeschwerde hat schon deshalb keine Aussicht auf Erfolg, weil die mit der Verfassungsbeschwerde aufgeworfenen Fragen in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, insbesondere in dem Urteil vom 28. Februar 2007 (vgl. BVerfG, Urteil v. 28.02.2007 - 1 BvL 5/03 -), bereits geklärt sind. Es ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, medizinische Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft nicht als Behandlung einer Krankheit anzusehen und sie als eigenständigen, nicht krankheitsbedingten Versicherungsfall zu behandeln. Der Begriff der Krankheit, der die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung auslöst, kann nicht durch Auslegung dahingehend erweitert werden, dass er den Wunsch nach einer erfolgreichen Familienplanung in einer Ehe umfasst. Die
Kein Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz
Es liegt kein Verstoß gegen Art. 3 Abs. 1 GG vor. Das Gesetz behandelt alle Versicherten rechtlich gleich, selbst wenn der Zuschuss davon abhängig gemacht wird, dass ausreichende Eigenmittel zur Verfügung stehen. Zwar kann es vorkommen, dass sozial schwache Personen die Kosten für die
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 20.03.2009
Quelle: ra-online, Pressemitteilung Nr. 24/2009 vom 19. März 2009
- Gesetzgeber darf die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung für künstliche Befruchtung auf Ehepaare beschränken
(Bundesverfassungsgericht, Urteil vom 28.02.2007
[Aktenzeichen: 1 BvL 5/03]) - Kein Anspruch auf Zuschuss der Krankenversicherung zur "künstlichen Befruchtung" für Frauen ab 40 Jahren
(Bundessozialgericht, Urteil vom 03.03.2009
[Aktenzeichen: B 1 KR 12/08 R])
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Dokument-Nr. 7605
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