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Gerichtshof der Europäischen Union, Urteil vom 30.06.2011
- C-212/08 -
EuGH zum Monopol für online angebotene Pferdewetten
Monopol für Pferdewetten zur Bekämpfung der mit Glücksspielen verbundenen Gefahren mitunter gerechtfertigt
Ein Monopol für Pferdewetten außerhalb von Rennplätzen kann gerechtfertigt sein, wenn mit ihm das Ziel der Bekämpfung der mit Glücksspielen verbundenen Gefahren in kohärenter und systematischer Weise verfolgt wird. Die Beeinträchtigung der Dienstleistungsfreiheit, die ein solches Monopol darstellt, ist in Bezug auf sämtliche Vertriebskanäle für diese Wetten zu beurteilen. Dies geht aus einer Entscheidung des Gerichtshofs der Europäischen Union hervor.
Eine französische Regelung überträgt dem Groupement d’intérêt économique Pari Mutuel Urbain (PMU) ein Monopol für die Verwaltung von Wetten außerhalb von Rennplätzen. Im Juli 2005 beantragte die Zeturf Ltd, eine Gesellschaft maltesischen Rechts, die Pferdewetten im
Frage an den EuGH, ob Beeinträchtigung der Dienstleistungsfreiheit gerechtfertigt ist
Der mit dem Rechtsstreit befasste französische Conseil d’État fragt den Gerichtshof, ob diese
Schutzniveau bzgl. Glücksspiele steht grundsätzlich jedem Mitgliedstaat frei
Mit seinem heutigen Urteil weist
In diesem Zusammenhang gibt
Zwei Ziele der französischen Regelung: Bekämpfung von Betrug und Geldwäsche und Schutz der Sozialordnung
In Bezug auf die verfolgten Ziele führt
Hoher Grad an staatlicher Kontrolle in Frankreich
In Bezug auf die Kontrolle
Nationale Regelung nur bei kohärenter und systematischer Verfolgungsweise geeignet
Der Gerichtshof weist jedoch darauf hin, dass eine nationale Regelung nur dann geeignet ist, die Verwirklichung des geltend gemachten Ziels - Bekämpfung von Betrug und Kriminalität sowie Schutz
Markt für Pferdewetten in Gesamtheit zu betrachten – auch Pferdewetten im Internet
Zur Frage, ob
EuGH: Glücksspiele im Internet bedeuten für Verbraucher u. a. größere Gefahren zur Entwicklung von Spielsucht
In diesem Zusammenhang hat
Sämtliche Vertriebskanäle für Wetten müssen berücksichtigt werden
Folglich stellt
Im Fall einer nationalen Regelung, wie sie zur für den Sachverhalt maßgeblichen Zeit galt, die gleichermaßen für online angebotene Wetten wie für Wetten gilt, die über traditionelle
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 06.07.2011
Quelle: Gerichtshof der europäischen Union/ra-online
- Verwaltungsgericht legt dem Europäischen Gerichtshof Frage des Staatlichen Sportwettenmonopols vor
(Verwaltungsgericht Schleswig, Beschluss vom 30.01.2008
[Aktenzeichen: 12 A 102/06]) - Vermittlung von Sportwetten: Verwaltungsgericht legt Frage dem Europäischen Gerichtshof vor
(Verwaltungsgericht Stuttgart, Beschluss vom 24.07.2007
[Aktenzeichen: 4 K 4435/06]) - EuGH: Portugiesische Regelung für Glücksspielangebote über das Internet rechtmäßig
(Gerichtshof der Europäischen Union, Urteil vom 08.09.2009
[Aktenzeichen: C-42/07])
Jahrgang: 2011, Seite: 764 MMR 2011, 764
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Dokument-Nr. 11905
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