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Finanzgericht Münster, Urteil vom 21.12.2011
- 9 K 3802/08 K,G,F,Zerl -
FG Münster zur Behandlung risikobehafteter Provisionserlöse eines Versicherungsmaklers
Provisionen mit Stornohaftung sind nicht als Einnahme zu erfassen
Provisionen eines Versicherungsmaklers, für die das Risiko einer Stornohaftung besteht, sind nicht als Einnahme zu erfassen. Die darauf entfallenden Aufwendungen sind jedoch als unfertige Leistungen gewinnerhöhend zu aktivieren.
Die Klägerin des zugrunde liegenden Streitfalls erhielt für die Vermittlung von Versicherungen
Erlöse sind zunächst als erhaltene Anzahlungen zu passivieren
Das Finanzgericht Münster folgte der Auffassung der Klägerin, soweit bezüglich der dem Stornorisiko ausgesetzten Beträge keine Gewinnrealisierung anzunehmen sei. Aufgrund der besonderen Vereinbarungen zwischen der Klägerin und der Versicherungsgesellschaft hätten die streitigen Provisionszahlungen unter der aufschiebenden Bedingung des Wegfalls der Stornohaftung gestanden. Daher seien diese Erlöse zunächst als erhaltene Anzahlungen zu passivieren.
Auf Einnahmen entfallenden Aufwendungen sind als unfertige Leistungen gewinnerhöhend zu aktivieren
Allerdings seien die hierauf entfallenden Aufwendungen der Klägerin als unfertige Leistungen zu aktivieren. Dieses Aktivierungsgebot gelte nicht nur für auf teilfertige Gegenstände entfallende Aufwendungen, sondern auch für solche, die im Zusammenhang mit Dienstleistungen stehen, für die noch keine Gewinnrealsierung eingetreten ist. Die Höhe der zu aktivierenden Aufwendungen ermittelte das Gericht im Schätzungswege.
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 17.04.2012
Quelle: Finanzgericht Münster/ra-online
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Dokument-Nr. 13363
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