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Oberlandesgericht Koblenz, Beschluss vom 26.11.2013
- 11 UF 451/13 -
Vater hat Rechenschaft über Verwaltung des Vermögens seines erbenden Kindes nach dem Tod der Mutter abzulegen
Umfassende gesetzliche Auskunftsansprüche minderjähriger Erben
Ist ein minderjähriges Kind Erbe seiner verstorbenen Mutter und verwaltet sein Vater das aus dem Nachlass stammende Erbe des Kindes, hat er über das verwaltete Vermögen ein vollständiges Verzeichnis zu erstellen und die Richtigkeit seiner Angaben zu versichern. Dem Kind steht darüber hinaus auch ein gesetzlicher Anspruch auf eine übersichtliche und aus sich heraus verständliche Zusammenstellung aller Einnahmen und Ausgaben im Rahmen der Vermögensverwaltung bis zur Volljährigkeit zu. Dies geht aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Koblenz hervor.
Im zugrunde liegenden Beschwerdeverfahren ging es um geltend gemachte Auskunfts- und Rechnungslegungsansprüche der zwischenzeitlich 41 Jahre alten Tochter des Antragsgegners. Mit zwei weiteren Kindern beerbte sie als Minderjährige ihre
Vater ist verpflichtet Zusammenstellung aller Einnahmen und Ausgaben über verwaltetes Vermögen vorzulegen
Dem ist das Oberlandesgericht Koblenz nicht gefolgt. Aus § 1640 BGB ergebe sich die Verpflichtung des Vaters, alle Gegenstände des erworbenen Vermögens sowie ihren geschätzten Wert anzugeben und so zu kennzeichnen, dass ihre Identität feststeht. Nach § 1698 BGB sei er verpflichtet, eine Zusammenstellung aller Einnahmen und Ausgaben in Bezug auf das verwaltete Vermögen vorzulegen, um die Entwicklung des Nachlasses und den Verbleib des Vermögens nachvollziehen zu können.
Ansprüche sind aufgrund der Unkenntnis über das Erbe nicht wegen Zeitablaufs nach Volljährigkeit verwirkt
Ein Auskunftsanspruch entfalle nur dann, wenn von vornherein feststehe, dass Ansprüche auf Herausgabe des Kindesvermögens nicht mehr bestehen, wovon hier aber nicht ausgegangen werden könne. Die Ansprüche seien auch weder verjährt noch wegen Zeitablaufs nach Volljährigkeit verwirkt. Letzteres scheide aus, wenn der Berechtigte von seinen Rechten keine Kenntnis und der andere Teil dies zu vertreten habe. So sei es im vorliegenden Fall, da die Tochter erst in jüngerer Zeit durch Nachfragen beim Nachlassgericht und Einschaltung ihres Anwalts Kenntnis vom Testament der
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 06.12.2013
Quelle: Oberlandesgericht Koblenz/ra-online
- Grundgesetz gewährleistet Mindestbeteiligung der Kinder des Erblassers an dessen Nachlass
(Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 19.04.2005
[Aktenzeichen: 1 BvR 1644/04 und 1 BvR 188/03]) - Ausschlagung einer Erbschaft auch fast 40 Jahre nach dem Tod der Erblasserin möglich
(Oberlandesgericht Naumburg, Beschluss vom 11.04.2006
[Aktenzeichen: 10 Wx 1/06]) - Stichtagsregelung für erbrechtliche Gleichstellung der vor dem 1. Juli 1949 geborenen nichtehelichen Kinder ist verfassungsgemäß
(Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 18.03.2013
[Aktenzeichen: 1 BvR 2436/11 und 1 BvR 3155/11])
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Dokument-Nr. 17311
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