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Sozialgericht Karlsruhe, Gerichtsbescheid vom 09.12.2009
- S 1 SO 3522/09 -
Kein ernährungsbedingter Mehrbedarf für "Mittelmeerdiät" bei koronarer Herzerkrankung
Mehrbedarf für spezielle Ernährung in Empfehlungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge nicht vorgesehen
Einem Patienten, dem wegen einer koronarer Herzerkrankung vom Arzt eine "Mittelmeerdiät" verordnet wurde, hat keinen Anspruch auf Mehraufwandszahlung durch das Sozialamt aufgrund dieser kostenaufwändigeren besonderen Ernährungsform. Dies hat das Sozialgericht Karlsruhe entschieden.
Der Kläger wurde nach einem Herzinfarkt bei koronarer Herzerkrankung mit einer Stent-Einlage versorgt. Sein behandelnder Arzt bescheinigte ihm deswegen die Notwendigkeit einer „Mittelmeerdiät“ als besonderer Ernährungsform. Außerdem leidet der Kläger an einer Hyperlipidämie und einer Hyperurikämie.
Mehrbedarf richtet sich nach medizinischen und ernährungswissenschaftlichen Kriterien
Das beklagte Sozialamt lehnte es ab, dem Kläger hierfür einen
Verlässliche Informationen zwecks einheitlicher Verwaltungshandhabung durch typisierten Fallgestaltungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge
Hierzu könnten die vom Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge entwickelten und an typisierten Fallgestaltungen ausgerichteten Empfehlungen herangezogen werden, denn diese stellten nach der Rechtsprechung eine grundsätzlich geeignete und zutreffende Entscheidungsgrundlage zur Feststellung zu „Ob“ und „Wie“ eines ernährungsbedingten Mehraufwandes dar und gäben als antizipiertes Sachverständigengutachten den Gerichten wie auch den Sozialämtern verlässliche Informationen zwecks einheitlicher Verwaltungshandhabung. Die Empfehlungen seien die maßgebende Berechnungsgrundlage für die Festsetzung von Krankenkostenzulagen in der Sozialhilfe Nach Abschnitt II 4.1 der Empfehlungen in der Fassung der 3. Aufl. vom 01. Oktober 2008 sei nach dem aktuellen Stand der Ernährungsmedizin u.a. bei einer Hyperlipidämie, d.h. einer Erhöhung der Blutfette, und einer Hyperurikämie, d.h. einer Erhöhung der Harnsäure im Blut, regelmäßig eine „Vollkost“ angezeigt.
Erhöhter Kostenaufwand für Mittelmeerdiät nicht ersichtlich
Insoweit sei jedoch regelmäßig ein krankheitsbedingt erhöhter Ernährungsmehraufwand zu verneinen. Für eine koronare Herzerkrankung nach abgelaufenem Herzinfarkt sei in den Empfehlungen kein ernährungsbedingter
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 05.01.2010
Quelle: ra-online, SG Karlsruhe
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Dokument-Nr. 9006
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