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Sozialgericht Mannheim, Urteil vom 04.04.2019
S 15 KR 3170/17 -

Fehlendes Fingerendglied stellt keine wesentliche Behinderung dar

Kein Anspruch auf Kostenübernahme für Fingerepithese durch Krankenkasse

Das Sozialgericht Mannheim hat entschieden, dass ein fehlendes Fingerglied nicht als wesentliche Behinderung anzusehen ist. Die Krankenkasse ist daher nicht zur Kostenübernahme für eine Fingerepithese verpflichtet.

Im zugrunde liegenden Streitfall wurde bei der inzwischen 30-jährigen Klägerin vor mehr als zehn Jahren nach einem Reitunfall das Endglied des linken Zeigefingers amputiert. Seitdem trägt sie eine sogenannte Epithese, eine Teilprothese aus Silikon. Da diese abgenutzt war, stellte sie einen Antrag auf erneute Versorgung mit einer individuell gefertigten Fingerepithese mit Acrylnagel für 1.353,55 Euro.

Krankenkasse lehnt Kostenübernahme ab

Die beklagte Krankenkasse lehnte die Kostenübernahme nach einer Stellungnahme des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) mit der Begründung ab, dass ein Hilfsmittel nur zum Ausgleich einer Funktionsbehinderung oder bei auffälliger Entstellung bezahlt werde. Der MDK habe keine erhebliche Behinderung des linken Zeigefingers gesehen. Er fand die Prothese rein kosmetisch begründet. Gegen Schmerzen sei ein Fingerkuppenschutz ausreichend. Die Versorgung in der Vergangenheit sei zu Unrecht erfolgt. Die Klägerin fand hingegen, dass die Epithese für die Benutzung der Hand notwendig sei. Auch stünden ihre Hände bei ihrer Tätigkeit für eine Fluggesellschaft im Bodendienst stets im Blickpunkt. Sie habe sich seit Jahren an die Fingerepithese gewöhnt.

Verlust des Zeigefingerendgliedes stellt keine außergewöhnliche Auffälligkeit dar

Das Sozialgericht Mannheim wies die Klage nach Befragung der behandelnden Ärzte und nach einem orthopädischen Sachverständigengutachten ab. Entscheidend hierbei war, dass der Verlust des Zeigefingerendgliedes allenfalls zu einer ganz geringen Beeinträchtigung der Greif- und Haltefunktion der Hände führe, die mit der Epithese gar nicht ausgeglichen werde. Der Verlust des Zeigefingerendgliedes sei auch keine außergewöhnliche Auffälligkeit, sondern nur eine kleine ästhetische Unregelmäßigkeit. Deren Beseitigung falle daher in den Bereich der Eigenverantwortung.

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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 23.07.2019
Quelle: Sozialgericht Mannheim/ra-online (pm/kg)

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Dokument-Nr.: 27673 Dokument-Nr. 27673

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Kommentare (1)

 
 
eono schrieb am 24.07.2019

Das finde ich - glaube ich - nicht richtig.

Ich weiß nicht, wie das mit Prothesen ist, aber ich kann mir

vorstellen, dass man sich daran gewöhnen kann - und dann

kann man optisch und funktionell vollwertig sich fühlen und

in diesem Fall die Hand vermutlich benutzen.

Die Fingerkuppe des li. Zeigefingers ist doch wichtig im tagtäglichen Gebrauch/Benutzen/Verhalten und

keineswegs "nur kosmetisch". Dies aber auch. Denn das ist wichtig für die Psyche, für das Selbstwertgefühl und zur Erhaltung des Arbeitsverhältnisses. - So frech wie fast Alle heutzutage sind, booten die Einen aus geringeren Gründen aus.

Was natürlich nie so gesagt wird. Aber das v- kann auch noch

passieren.

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