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die zehn aktuellsten Urteile, die zum Schlagwort „Ehrenmord“ veröffentlicht wurden
Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 12.12.2007
- 1 BvR 2697/07 -
Verweigerung des Sorgerechts nach Ermordung der Kindesmutter und deren Lebensgefährten ist verfassungsgemäß
Einem Vater kann das Sorgerecht für sein Kind verweigert werden, wenn er selbst oder Angehörige seiner Familie in Verdacht standen, die Kindesmutter ermordet zu haben und es zudem nicht im Kindesinteresse steht, dass er das Sorgerecht erhält. Dies geht aus einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hervor.
Der Beschwerdeführer ist der Vater eines im Oktober 2003 geborenen Sohnes. Nach der Geburt des Kindes führten vermehrte Streitigkeiten zwischen den Eltern dazu, dass sich die - allein sorgeberechtigte - Mutter des Kindes im Sommer 2005 vom Beschwerdeführer trennte. Dieser akzeptierte die Trennung nicht. Es kam zu Tätlichkeiten und telefonischen Drohungen des Beschwerdeführers gegenüber der Mutter. Der Konflikt eskalierte, als sich die Mutter im Oktober 2005 einem anderen Mann zuwandte, und gipfelte darin, dass die Mutter und ihr Freund in der Silvesternacht 2005 auf offener Straße erschossen und ein Bruder des Freundes angeschossen wurden. Die Tat... Lesen Sie mehr
Bundesgerichtshof, Urteil vom 28.08.2007
- 5 StR 31/07 -
Fall Sürücü: BGH hebt Freisprüche im sog. Ehrenmordprozess auf
Falsche Beweiswürdigung des Landgerichts
Der Prozess um den "Ehrenmord" an der Berliner Deutsch-Türkin Hatun Sürücü muss neu aufgerollt werden. Der Bundesgerichtshof hat die Freisprüche für die zwei älteren Brüder aufgehoben, weil die Beweiswürdigung des Landgerichts Berlin rechtsfehlerhaft war. Das Landgericht ist bei der Bewertung der Belastungsindizien teilweise von falschen Anforderungen an seine Überzeugungsbildung ausgegangen. Der Prozess hat deutschlandweit als sog. Ehrenmordprozess Schlagzeilen gemacht.
Das Landgericht Berlin hat die angeklagten Brüder A. und M. von dem Vorwurf, ihre Schwester ermordet zu haben, freigesprochen. Auf die Revisionen der Staatsanwaltschaft hat der 5. (Leipziger) Strafsenat des Bundesgerichtshofs das Urteil aufgehoben.Den Angeklagten lag zur Last, den Mord an ihrer Schwester gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Ay. begangen zu haben. Der frühere... Lesen Sie mehr
Landgericht Berlin, Urteil vom 13.04.2006
- 1 Kap Js 285/05 und 518-39/05 -
Berliner Ehrenmord-Prozess: Heranwachsender Türke wegen Mordes zu 9 Jahren und 3 Monaten Jugendstrafe verurteilt
Freispruch für die beiden älteren Brüder - Mittäterschaft konnte nicht nachgewiesen werden
Das Landgericht Berlin hat den jüngsten Angeklagten, Ayhan S., wegen Mordes in Tateinheit mit unerlaubtem Erwerb und unerlaubtem Führen einer halbautomatischen Kurzwaffe zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und drei Monaten verurteilt. Der Angeklagte, der zur Tatzeit 18 Jahre und zehn Monate alt und damit Heranwachsender war, hat die Tötung seiner Schwester Hatin S. am ersten Verhandlungstag eingeräumt. Die Kammer erachtete dieses Geständnis auch aufgrund der übrigen Beweisergebnisse als glaubhaft.
Sie sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte bei der Tötung heimtückisch, d. h. unter Ausnutzung der Wehrlosigkeit des durch den plötzlichen Angriff überraschten Opfers gehandelt hat. Sie hat weiter festgestellt, dass der Angeklagte aus niedrigen Beweggründen seine Schwester tötete, da er sich der Familienehre wegen, die er durch den Lebensstil seiner Schwester verletzt sah, als... Lesen Sie mehr
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Verwaltungsgericht Stuttgart, Beschluss vom 25.07.2005
- 16 K 2234/05 -
Türkin droht in der Türkei Ehrenmord
Verwaltungsgericht Stuttgart verhindert Abschiebung
Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat mit Beschluss vom 25.07.2005 dem Antrag einer türkischen Staatsangehörigen auf vorläufigen Rechtsschutz gegen eine Verfügung der Stadt Kornwestheim stattgegeben. In dieser Verfügung vom 07.05.2005 war die Verlängerung der Aufenthaltserlaubnis der Antragstellerin abgelehnt und ihr die Abschiebung in die Türkei angedroht worden.
Die Antragstellerin kam im März 2002 im Alter von 17 Jahren nach Deutschland, nachdem sie zuvor im Oktober 2001 einen deutschen Staatsangehörigen türkischer Abstammung heiraten musste, ohne diesen zuvor gesehen oder sonst gekannt zu haben. Sie erhielt eine befristete Aufenthaltserlaubnis, die zuletzt bis April 2005 verlängert wurde. Sie ist inzwischen von ihrem deutschen Ehemann geschieden.... Lesen Sie mehr
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