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die zehn aktuellsten Urteile, die zum Schlagwort „Fehldiagnose“ veröffentlicht wurden
Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 21.03.2017
- 8 U 228/11 -
Bereitschaftsarzt wegen fehlender Erkennung einer Malaria-Erkrankung zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt
Fieber und Durchfall nach außereuropäischem Aufenthalt spricht für mögliche Malaria-Erkrankung
Leidet eine Patientin nach einem außereuropäischen Aufenthalt an Fieber und Durchfall, muss ein Bereitschaftsarzt die Möglichkeit einer Malaria-Erkrankung in Betracht ziehen. Tut er dies nicht und veranlasst er insbesondere nicht die Einweisung der Patientin in ein Krankenhaus zwecks Blut- und Stuhluntersuchung, kann er auf Zahlung von Schmerzensgeld haften. Dies hat das Oberlandesgericht Frankfurt a.M. entschieden.
Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Nach einer Reise durch das südliche Afrika im Jahr 2002 traten bei einer Frau während eines Aufenthalts in einem Hotelzimmer einer deutschen Stadt Fieber und Durchfall auf. Der herbeigerufene Bereitschaftsarzt untersuchte die Frau und diagnostizierte einen gastrointestinalen Infekt. Er verabreichte der Frau Paracetamol und verließ sie. Eine Malaria-Erkrankung zog der Arzt nicht in Betracht, obwohl die Frau auf den kürzlich zurückliegenden Auslandaufenthalt verwies. Nachfolgend verschlechterte sich der Zustand der Frau rapide. Sie erlitt ein Hirnödem und fiel ins Koma. Die Frau wurde schließlich vom Hotelpersonal... Lesen Sie mehr
Sozialgericht Stuttgart, Urteil vom 22.09.2015
- S 26 VG 1464/15 -
Fehldiagnose stellt keinen tätlichen Angriff im Sinne der Opferentschädigung dar
Opferentschädigung setzt schädigende Absicht voraus
Das Sozialgericht Stuttgart hat entschieden, dass das Stellen einer falschen Diagnose keinen tätlichen Angriff im Sinne von § 1 Opferentschädigungsgesetz darstellt.
Die Klägerin des zugrunde liegenden Rechtsstreits begehrte Beschädigtenversorgung, da man im Krankenhaus eine falsche Diagnose gestellt und sie wegen Schizophrenie statt wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung behandelt habe.Das Sozialgericht Stuttgart wies die Klage ab. Zwar könne in einem ärztlichen Eingriff grundsätzlich auch ein tätlicher Angriff im Sinne... Lesen Sie mehr
Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 09.11.2012
- I-26 U 142/09 -
Krankenhaus haftet für nicht erkannte Blutung im Gehirn
Kläger nach nicht erkannter Blutung schwerer Pflegefall
Ein Krankenhaus haftet für eine nicht erkannte, durch Aneurysmen im Gehirn entstandene Subarachnoidalblutung in Form einer Warnblutung (warning leak), wenn der Patient aufgrund 13 Tage später erneut aufgetretener Subarachnoidalblutungen schwere Gesundheitsschäden erleidet. Dies geht aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm hervor.
Dem vorzuliegenden Fall liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Aufgrund plötzlich aufgetretener, heftiger Kopfschmerzen hatte der auf Montage in Kiel arbeitende, seinerzeit 34jährige Kläger aus dem Kreis Paderborn am 13.07.2005 die Notaufnahme des beklagten Krankenhauses aufgesucht und war dort noch am gleichen Tag mit der Diagnose „Spannungskopfschmerz“ nach der Behandlung mit einem... Lesen Sie mehr
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Oberlandesgericht Karlsruhe, Urteil vom 14.11.2007
- 7 U 101/06 -
Heilbehandlungsarzt haftet persönlich bei einem Diagnosefehler
Für die Folgen einer falschen Diagnose haftet ein Heilbehandlungsarzt (so genannter H-Arzt) der Berufgenossenschaften persönlich und nicht etwa die Berufsgenossenschaft. Die Grundsätze zur Haftung eines so genannten Durchgangsarztes sind nicht auf den H-Arzt übertragbar. Dies entschied das Oberlandesgericht Karlsruhe.
Der Kläger verlangt von dem beklagten Arzt Schadensersatz und Schmerzensgeld wegen einer fehlerhaften ärztlichen Behandlung. Nach einem Arbeitsunfall im Juli 2001 wandte er sich wegen einer Handverletzung an den Beklagten, der Facharzt für Chirurgie und als Heilbehandlungsarzt (sogenannter H-Arzt) der Berufsgenossenschaften zugelassen ist. Nach einer Röntgenaufnahme schloss der Beklagte... Lesen Sie mehr
Oberlandesgericht Bamberg, Urteil vom 24.03.2003
- 4 U 172/02 -
2500,- EUR Schmerzensgeld nach Fehldiagnose „Hodenkrebs“
Todesangst eines Patienten aufgrund verwechselter Gewebeproben
Verwechselt ein Arzt zwei Gewebeproben und eröffnet daher dem falschen Patienten, dass er an Krebs erkrankt sei, so muss er dafür Schmerzensgeld zahlen. Das geht aus einem Urteil des OLG Bamberg hervor.
Der Kläger war Patient bei einem Facharzt für Chirurgie und ließ dort eine Sterilisation durchführen. Zwei Gewebeteile des Samenleiters wurden in einem Präparateglas in das Labor des beklagten Pathologen gesandt, um sie auf Krebsverdacht zu untersuchen. In seinem Untersuchungsbefund führt der beklagte Pathologe aus, die beiden Samenleiterteile hätten keine auffälligen Befunde ergeben,... Lesen Sie mehr
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