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Donnerstag, 21. November 2024

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die zehn aktuellsten Urteile, die zum Schlagwort „Mahar“ veröffentlicht wurden

Oberlandesgericht Hamm, Beschluss vom 22.04.2016
- 3 UF 262/15 -

Geschiedener muslimischer Ehefrau steht "Abendgabe" auch ohne "talaq" zu

Einschränkung des islamischen Rechts nicht mit deutschen Recht vereinbar

Der Ehemann schuldet der muslimischen Ehefrau die in einem islamisch-sunnitischen Ehevertrag für den Fall der Ehescheidung zugunsten der Ehefrau vereinbarte Abendgabe auch dann, wenn die Ehefrau die Scheidung beantragt und dieser kein "talaq" (Scheidungsverstoßung) des Ehemanns zugrunde liegt. Dies hat das Oberlandesgericht Hamm bekanntgeben und damit die erstinstanzliche Entscheidung bestätigt.

Im vorliegenden Rechtsstreit lebt der heute 31 Jahre alte Antragsgegner, deutscher Staatsbürger libanesischer Abstammung, seit Mitte der 1980er Jahre in Deutschland. Im Jahre 2005 arrangierten die Eltern der Beteiligten seine Ehe mit der heute 27 Jahre alten Antragstellerin, einer seinerzeit im Libanon lebenden Libanesin. Zum Zwecke der Eheschließung flog der Antragsgegner in den Libanon. Dort heirateten die der muslimischsunnitischen Religion angehörenden Eheleute im Dezember 2005 nach islamisch-sunnitischen Recht vor dem Scharia-Gericht in Beirut. Dabei schlossen sie vor dem Gericht einen schriftlichen Ehevertrag mit der Vereinbarung eines vom... Lesen Sie mehr

Oberlandesgericht Hamm, Beschluss vom 25.04.2016
- 4 UF 60/16 -

Türkischer Brautschmuck: Umgehängt heißt geschenkt

Veräußerung des Schmucks durch den Ehemann verletzt Eigentum der Ehefrau

Brautschmuck, der der Ehefrau türkischstämmiger Brautleute bei einer in der Türkei stattfindenden Hochzeit umgehängt wird, gilt regelmäßig als Geschenk für die Braut. Veräußert der Ehemann diesen Schmuck ohne Zustimmung der Ehefrau, kann er ihr gegenüber zum Schadensersatz verpflichtet sein. Dies entschied das Oberlandesgericht Hamm.

Dem Verfahren lag folgender Sachverhalt zugrunde: Der Ehemann aus Bochum und seine Ehefrau aus Kreuztal leben seit dem Jahr 2011 getrennt. Sie hatten 2009 zunächst in Kreuztal standesamtlich geheiratet und im Anschluss hieran ihre Hochzeit in der Türkei gefeiert. Anlässlich dieser Hochzeitsfeier übergaben verschiedene Verwandte der Ehefrau mehrere Schmuckstücke. Sie erhielt eine Goldkette,... Lesen Sie mehr

Oberlandesgericht Hamm, Urteil vom 13.01.2011
- I-18 U 88/10 -

OLG Hamm: Keine Rückzahlung von so genanntem "Brautgeld"

Brautgeldabrede stellt Verletzung der Freiheit der Eheschließung und der Menschenwürde dar

Ein von der Familie des Bräutigams an den Vater der Braut gezahltes so genanntes „Brautgeld“ gemäß des yezidischen Glaubens muss nicht zurückgezahlt werden, wenn die Ehe noch vor Ablauf eines Jahres nach Eheschließung wieder aufgelöst wird. Die geht aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm hervor.

Die Beteiligten des zugrunde liegenden Falls sind Angehörige des yezidischen Glaubens. Die Kläger, der Bruder und die Schwägerin des Bräutigams, zahlten an den Vater der Braut vor der Eheschließung 8.000 Euro. Noch vor Ablauf eines Jahres nach Eheschließung mit der damals 19-jährigen, verließ die Tochter des Beklagten ihren Ehemann, der sie in der Ehe vergewaltigt hatte.... Lesen Sie mehr

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Oberlandesgericht Saarbrücken, Urteil vom 09.03.2005
- 9 UF 33/04 -

Islamisches Brautgeld - Deutscher Expartner muss Brautgeld zahlen

Islamisches Brautgeld (Mahar) muss auch nach deutschem Recht gezahlt werden

Ein deutscher Ehemann muss seiner muslimischen Exfrau Brautgeld zahlen. Das hat das Oberlandesgericht Saarland entschieden.

Im Fall heirate ein deutscher Mann eine islamische Ehefrau. Vor der standesamtlichen Eheschließung erfolgte die Eheschließung nach islamischen Ritus durch einen Iman. Dieser verlas ein vom Ehemann unterschriebenes Schriftstück, nach welchem sich dieser verpflichtete, im Falle der Trennung 50.000,- DM Brautgeld zu zahlen.Der Ehemann weigerte sich jedoch nach der Scheidung... Lesen Sie mehr