die zehn aktuellsten Urteile, die zum Schlagwort „versuchte Brandstiftung mit Todesfolge“ veröffentlicht wurden
Bundesgerichtshof, Urteil vom 12.08.2021
- 3 StR 415/20 -
Versuchte Brandstiftung mit Todesfolge trotz Ausbleibens des Brandes und des Todes
Täter muss durch versuchte Inbrandsetzung zumindest mit Tod der Bewohner rechnen
Eine Strafbarkeit wegen versuchter Brandstiftung mit Todesfolge kann auch dann bestehen, wenn es weder zu einem Brand noch zu einem Tod kam. Voraussetzung ist aber, dass der Täter durch die versuchte Inbrandsetzung zumindest mit dem Tod der Bewohner des Hauses rechnet. Dies hat der Bundesgerichtshof entschieden.
In dem zugrunde liegenden Fall wurde ein Angeklagter im Juni 2020 vom Landgericht Mönchengladbach unter anderem wegen versuchter Brandstiftung mit Todesfolge zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Der Angeklagte hatte zusammen mit einem Mittäter versucht ein Wohnhaus in Brand zu setzen, da er gegen dessen Bewohner, ein Ehepaar, einen Groll hegte. Dazu wurde zunächst das Schlafzimmerfenster mit einer Glasflasche eingeschlagen. Anschließend warf der Angeklagte ein Molotow-Cocktail durch das Fenster. Jedoch zündete der Brandsatz nicht, so dass sich das Benzin nur über den Boden ergoss. Zu einem Feuer kam es nicht. Gegen die Verurteilung richtete sich die Revision des Angeklagten.... Lesen Sie mehr