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Bundesgerichtshof, Urteil vom 25.02.2016
- VII ZR 210/13 -
BGH: Verletzung von Prüfungs- und Hinweispflichten durch Auftragnehmer kann ohne Vorliegen eines Mangels keine Mängelhaftung begründen
Fliesenleger haftet nicht für Verwendung von falschen Reinigungsmitteln
Verletzt ein Auftragnehmer seine Prüfungs- und Hinweispflichten und entsteht dadurch an dem mangelfreien Werk ein Schaden, so begründet dies keine Mängelhaftung des Auftragnehmers. Daher haftet ein Fliesenleger nicht für den Schaden an mangelfreien Fliesen, der durch die Verwendung eines falschen Reinigungsmittels entsteht. Dies hat der Bundesgerichtshof entschieden.
In dem zugrunde liegenden Fall hatte die Eigentümerin zweier Studentenwohnheime im Jahr 2003 eine Fliesenlegerfirma mit Fliesenarbeiten an den Bädern der beiden Häuser beauftragt. Nach Fertigstellung und Abnahme der Arbeiten entstanden aufgrund der Verwendung falschen Reinigungsmittels Schäden an den Fliesen. Die Hauseigentümerin machte dafür die Fliesenlegerfirma verantwortlich und erhob im Februar 2012 Klage auf Zahlung eines Vorschusses zur Beseitigung der
Landgericht und Oberlandesgericht gaben Klage statt
Sowohl das Landgericht Marburg als auch das Oberlandesgericht Frankfurt a.M. gaben der Klage statt. Die Fliesenlegerfirma habe ihre Hinweispflichten verletzt. Sie hätte die Hauseigentümerin darauf hinweisen müssen, dass eine Reinigung nur mit bestimmten Reinigungsmitteln möglich sei. Eine entsprechende Nebenpflicht ergebe sich aufgrund des größeren Fachwissens der Firma. Gegen diese Entscheidung legte die Fliesenlegerfirma Revision ein.
Bundesgerichtshof verneint Anspruch auf Vorschuss zur Mängelbeseitigung
Der Bundesgerichtshof entschied zu Gunsten der Fliesenlegerfirma und hob daher die Entscheidung der Vorinstanz auf. Der Hauseigentümerin habe kein Anspruch auf Vorschuss zur Mängelbeseitigung gemäß 637 Abs. 3 BGB zugestanden. Denn weder sei das Werk mangelhaft gewesen, noch habe die Verletzung einer
Keine Hinweispflicht für Fliesenlegerfirma
Ist ein Werk mangelfrei, so der Bundesgerichtshof, könne die Verletzung einer Prüfungs- oder
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 05.01.2017
Quelle: Bundesgerichtshof, ra-online (vt/rb)
- Landgericht Marburg, Urteil vom 13.06.2012
[Aktenzeichen: 2 O 13/12] - Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 01.08.2013
[Aktenzeichen: 15 U 163/12]
Jahrgang: 2016, Seite: 646 MDR 2016, 646 | Zeitschrift: NJW-Spezial
Jahrgang: 2016, Seite: 237 NJW-Spezial 2016, 237 | Neue Zeitschrift für Baurecht und Vergaberecht (NZBau)
Jahrgang: 2016, Seite: 488 NZBau 2016, 488 | Zeitschrift für Versicherungsrecht, Haftungs- und Schadensrecht (VersR)
Jahrgang: 2016, Seite: 803 VersR 2016, 803
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Dokument-Nr. 23656
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