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Bundesgerichtshof, Urteil vom 30.09.2014
- X ZR 126/13 -
Kein Nebeneinander von Ausgleichszahlung und Minderung wegen Verspätung des Rückfluges
BGH verneint Anspruch auf doppelte Entschädigung
Reisende, die wegen einer Flugverspätung bereits eine Ausgleichszahlung aufgrund der Fluggastrechteverordnung erhalten haben und gleichzeitig einen Minderungsanspruch beim Reiseveranstalter beantragt haben, erhalten keine doppelte Entschädigung. Dies entschied der Bundesgerichtshof und verwies darauf, dass in diesem Fall die Ausgleichszahlung auf den Minderungsanspruch wegen der Flugverspätung anzurechnen ist.
Die Klägerin des zugrunde liegenden Falls buchte für sich und ihren Ehemann bei der beklagten Reiseveranstalterin eine Kreuzfahrt ab und nach Dubai inklusive Hin- und Rückflug. Der Rückflug nach Deutschland erfolgte 25 Stunden später als vorgesehen. Die ausführende Fluggesellschaft zahlte an die Klägerin und ihren Ehemann jeweils 600 Euro wegen erheblicher
Klägerin macht Minderungsanspruch geltend
Die Klägerin macht wegen der
Parteien streiten über mögliche Anrechnung von Entschädigungsleistungen
Die Parteien streiten darüber, ob nach Art. 12 Abs. 1 Satz 2 der Verordnung*** die Leistungen der Fluggesellschaft auf den geltend gemachten Minderungsanspruch anzurechnen sind. Die Klägerin meint, eine
Das Amtsgericht hat die Ausgleichsleistungen angerechnet und die Klage abgewiesen. Die dagegen gerichtete Berufung ist ohne Erfolg geblieben.
Der Bundesgerichtshof hat die Revision der Klägerin zurückgewiesen. Für die Qualifikation eines Anspruchs als weitergehender Schadensersatzanspruch i.S.v. Art. 12 Abs. 1 der Verordnung ist entscheidend, ob dem Fluggast mit dem Anspruch eine Kompensation für durch die Nicht- oder Schlechterfüllung der Verpflichtung zur Luftbeförderung, etwa durch eine große
Erläuterungen
* - Art. 7 der Verordnung [Ausgleichsanspruch]
Wird auf diesen Artikel Bezug genommen, so erhalten die Fluggäste Ausgleichszahlungen in folgender Höhe:
a) 250 Euro bei allen Flügen über eine Entfernung von 1.500 km oder weniger,
b) 400 Euro bei allen innergemeinschaftlichen Flügen über eine Entfernung von mehr als 1.500 km und bei allen anderen Flügen über eine Entfernung zwischen 1.500 km und 3.500 km,
c) 600 Euro bei allen nicht unter Buchstabe a) oder b) fallenden Flügen [...]
** - § 651 d BGB - Minderung
Ist die Reise im Sinne des § 651 c Abs. 1 mangelhaft, so mindert sich für die Dauer des Mangels der Reisepreis nach Maßgabe des § 638 Abs. 3. § 638 Abs. 4 findet entsprechende Anwendung.
[...]
*** - Art. 12 der Verordnung [Weitergehender Schadensersatz]
Diese Verordnung gilt unbeschadet eines weiter gehenden Schadensersatzanspruchs des Fluggastes. Die nach dieser Verordnung gewährte Ausgleichsleistung kann auf einen solchen Schadensersatzanspruch angerechnet werden. [...]
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 02.10.2014
Quelle: Bundesgerichtshof/ra-online
- Amtsgericht Bonn, Urteil vom 13.05.2013
[Aktenzeichen: 113 C 204/12] - Landgericht Bonn, Urteil vom 26.09.2013
[Aktenzeichen: 8 S 156/13]
- Zeitpunkt des Öffnens der Flugzeugtüren für möglichen Anspruch auf Entschädigungen wegen Flugverspätungen ausschlaggebend
(Gerichtshof der Europäischen Union, Urteil vom 04.09.2014
[Aktenzeichen: C-452/13]) - Entschädigungsanspruch bei verspäteter Ankunft der Fluggäste mit Anschlussflügen
(Gerichtshof der Europäischen Union, Urteil vom 26.02.2013
[Aktenzeichen: C-11/11]) - Keine Entschädigung für verspäteten außereuropäischen Anschlussflug
(Bundesgerichtshof, Urteil vom 13.11.2012
[Aktenzeichen: X ZR 12/12 und X ZR 14/12])
Jahrgang: 2015, Seite: 13 MDR 2015, 13 | Zeitschrift: Neue Juristische Wochenschrift (NJW)
Jahrgang: 2015, Seite: 553 NJW 2015, 553 | Zeitschrift: Reiserecht aktuell (RRa)
Jahrgang: 2015, Seite: 17 RRa 2015, 17
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Dokument-Nr. 18929
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