Hier beginnt die eigentliche Meldung:
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Urteil vom 07.12.2010
- 18429/06 -
Vegetarier hat Anspruch auf fleischlose Kost im Gefängnis - EGMR verurteilt Polen zu Schmerzensgeld wegen Fleischkost-Zwang
Gefängnis darf vegetarische Kost, die aus religiösen Gründen verlangt wird, nicht verweigern
Ein Vegetarier hat auch im Gefängnis Anspruch auf fleischlose Kost. Dies hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschieden.
Im zugrunde liegenden Fall klagte ein Gefangener, der derzeit im Nowogród
Gefangener verlangt vegetarische Kost
Jakóbski ist Buddhist. Er beantragte mehrmals - als er noch im
Ablehnung der Fleischmahlzeiten könnte als Beginn eines Hungerstreiks angesehen werden
Die Fleischmalzeiten habe er nicht ablehnen dürfen, da dies sonst als Beginn eines Hungerstreiks hätten angesehen werden können, was eine Disziplinarstrafe nach sich gezogen hätte.
Gefangener sieht sich in seiner Religionsfreiheit verletzt
Jakóbski sieht in der Ablehnung seines Antrags eine Verletzung des Art. 9 der Europäische
EGMR bestätigt Verletzung der Religionsfreiheit
Der Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte urteilte einstimmig, dass eine Verletzung von Jakóbskis Rechten aus Art. 9 (Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit) vorliege. Für eine gesonderte Prüfung einer eventuellen Verletzung des Art. 14 (Diskriminierungsverbot) sah das Gericht keine Notwendigkeit mehr.
EGMR: Vegetarische Kost stellt keinen besonderen Aufwand dar
Der Gerichtshof führte aus, dass das Anliegen von Jakóbski keinen großen Mehraufwand im Gefängnisbetrieb erfordere. Der Häftling fordere nicht, dass für ihn extra
Polen muss Schmerzensgeld zahlen
Gemäß Art. 14 (Gerechte Entschädigung) der Europäischen
Werbung
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 09.12.2010
Quelle: ra-online, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (pt)
Fundierte Fachartikel zum diesem Thema beim Deutschen Anwaltsregister:
Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.
Dokument-Nr. 10698
Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil10698
Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.