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Amtsgericht Recklinghausen, Urteil vom 27.01.2014
- 56 C 98/13 -
Gehbehinderte Mieterin darf Rollator neben der Haustür abstellen
Duldungspflicht des Vermieters bei fehlender Beeinträchtigung
Ein gehbehinderter Mieter ist berechtigt seinen Rollator neben der Haustür abzustellen, wenn dadurch keine Beeinträchtigungen oder Behinderungen entstehen. Der Vermieter ist in diesem Fall verpflichtet, diese Maßnahme zu dulden. Dies geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts Recklinghausen hervor.
Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Die gehbehinderte Mieterin einer im 1. Stock gelegenen Wohnung stellte ihren zusammengeklappten Rollator rechts neben der Haustür ab. Da dadurch aber der Zugang zum Keller behindert wurde, verlangte die Vermieterin die
Abstellen des Rollator links neben der Haustür gestattet
Das Amtsgericht Recklinghausen entschied zu Gunsten der Mieterin. Sie habe zwar ihren Rollator nicht rechts neben der Haustür abstellen dürfen, da es dort zu einer Behinderung des Kellerzugangs gekommen sei. Jedoch habe sie den Rollator links neben der Haustür abstellen können. Dort sei es zu keiner Beeinträchtigung oder Behinderung gekommen. Die Vermieterin habe dies als Nebenpflicht aus dem Mietvertrag dulden müssen.
Unzumutbarkeit der Bitte zum Hochtragen und des Abstellens im Schuppen
Es sei der Mieterin nach Ansicht des Amtsgerichts unzumutbar gewesen jedes Mal den Ehemann der Vermieterin zu bitten, den Rollator hochzutragen. Dies habe ebenso für das Abstellen im Schuppen gegolten. Denn die Mieterin könne die 20 m dorthin ohne Rollator nicht bewältigen.
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 05.05.2014
Quelle: Amtsgericht Recklingshausen, ra-online (zt/WuM 2014, 200/rb)
Rechtsfragen zum diesem Thema auf refrago:
Jahrgang: 2014, Seite: 750 GE 2014, 750 | Zeitschrift: Wohnungswirtschaft und Mietrecht (WuM)
Jahrgang: 2014, Seite: 200 WuM 2014, 200
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Dokument-Nr. 18149
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