die zehn aktuellsten Urteile, die zum Schlagwort „Ausländereigenschaft“ veröffentlicht wurden
Oberlandesgericht Hamm, Beschluss vom 22.09.2016
- 5 RVs 68/16 -
Ausländereigenschaft eines Angeklagten rechtfertigt regelmäßig keine Strafmilderung
Strafmildernde Berücksichtigung bei Sprachproblemen, abweichenden Lebensbedingungen oder erschwerten familiären Kontakten
Die Ausländereigenschaft eines Angeklagten rechtfertigt für sich genommen keine Strafmilderung. Nur besondere Umstände, wie Sprachprobleme, abweichende Lebensbedingungen oder erschwerte familiäre Kontakte können strafmildernd berücksichtigt werden. Dies geht aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm hervor.
In dem zugrunde liegenden Fall legte ein ausländischer Angeklagter Revision gegen ein Strafurteil des Landgerichts Essen ein, weil dieses seine Ausländereigenschaft nicht strafmildernd berücksichtigt habe. Er sei der deutschen Sprache nicht mächtig und daher besonders haftempfindlich.Das Oberlandesgericht Hamm bestätigte die Entscheidung des Landgerichts und wies daher die Revision des Angeklagten zurück. Die Ausländereigenschaft eines Angeklagten sei regelmäßig nicht als wesentlicher Strafzumessungsgesichtspunkt zu dessen Gunsten zu berücksichtigen. Denn die Ausländereigenschaft begründe für sich genommen keine besondere... Lesen Sie mehr