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Bundesgerichtshof, Urteil vom 21.12.2010
- XI ZR 52/08 -
BGH zur Berechnung laufender Zinsen in Prämiensparverträgen bei unwirksamer Zinsänderungsklausel
Bank steht bei Unwirksamkeit der Zinsänderungsklausel kein geschäftspolitisches Ermessen bei Festlegung des laufenden Zinssatzes zu
Der Bank steht bei Unwirksamkeit der Zinsänderungsklausel in einem Prämiensparvertrag kein geschäftspolitisches Ermessen bei Festlegung des stattdessen geltenden laufenden Zinssatzes zu. Die entstandene Vertragslücke ist vielmehr im Wege einer ergänzenden Vertragsauslegung (§§ 133,157 BGB) durch Heranziehung von Zinssätzen zu schließen, die der Zinsentwicklung des konkreten Prämiensparvertrags möglichst nahe kommen. Dies entschied der Bundesgerichtshof.
Die Klägerin des zugrunde liegenden Falls begehrt von den beklagten Banken aus eigenem und aus abgetretenem Recht ihrer Geschwister die Nachzahlung von
Durch Unwirksamkeit der Zinsänderungsklausel entstandene Vertragslücke kann nicht durch einseitiges Leistungsbestimmungsrecht der Banken geschlossen werden
Der Bundesgerichtshof hat entsprechend den zuletzt in seinem Urteil vom 13. April 2010 dargestellten Grundsätzen entschieden, dass die Zinsänderungsklausel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Beklagten gemäß § 308 Nr. 4 BGB
Referenzzins muss sich bei Spareinlagen grundsätzlich an Zinsen für vergleichbare langfristige Spareinlagen orientieren
Der Referenzzins, dessen Veränderung nach dem mutmaßlichen Parteiwillen Anlass und Höhe der Zinsanpassungen bestimmt, hat sich bei Spareinlagen, die wegen des damit verbundenen Verlustes der Abschlussboni wirtschaftlich sinnvoll nicht vorzeitig gekündigt werden, grundsätzlich an
Ansprüche der Klägerin auf Zinsnachzahlung zu Unrecht um fiktive Kapitalertragsteuer gekürzt
Schließlich hat der Bundesgerichtshof beanstandet, dass das Berufungsgericht Ansprüche der Klägerin auf Zinsnachzahlung um fiktive Kapitalertragsteuer gekürzt hat, die angefallen wäre, wenn die beklagten Banken in zurückliegenden Jahren höhere
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 21.12.2010
Quelle: Bundesgerichtshof/ra-online
- Landgericht Köln, Urteil vom 19.01.2006
[Aktenzeichen: 15 O 393/05] - Oberlandesgericht Köln, Urteil vom 16.01.2008
[Aktenzeichen: 13 U 27/06]
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Dokument-Nr. 10766
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