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Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 01.12.2010
- BVerwG 9 C 8.09 -
BVerwG: Kommunale Eigengesellschaft ist kein "Dritter" im Erschließungsrecht
Eigentümer vor überhöhten Erschließungsbeiträgen vom Bundesverwaltungsgericht geschützt
Eine so genannte kommunale Eigengesellschaft, d. h. eine Gesellschaft des Privatrechts, die von der Gemeinde (ganz oder mehrheitlich) beherrscht wird, ist nicht "Dritter" im Sinne von § 124 Abs. 1 BauGB. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden.
Die Beklagte des Streitfalls ist eine Erschließungsgesellschaft in Gestalt einer GmbH, deren einzige Gesellschafterin die beigeladene
Erschließungsvertrag nichtig
Das Bundesverwaltungsgericht hat der Klage stattgegeben. Der Erschließungsvertrag sei nichtig. Dafür waren im Wesentlichen folgende Erwägungen maßgeblich:
Die Erschließung der Grundstücke im Gemeindegebiet ist grundsätzlich Aufgabe der
Ausweisung und Schaffung von Bauland sollte erleichtert werden
Diese Rechtslage beruht auf einer Gesetzesänderung aus dem Jahr 1993. Ziel des Gesetzes war es, die Ausweisung und Schaffung von Bauland zu erleichtern. Deshalb wollte der Gesetzgeber vertragliche Regelungen zwischen Gemeinden und Investoren im Städtebaurecht stärken, zugleich aber die rechtlichen Grenzen solcher Verträge festlegen. Der Gesetzgeber hatte dabei einen privaten Erschließungsunternehmer als Investor vor Augen, der seine Entscheidungen unabhängig von der
Auch Vertragsgestaltung vom Gericht beanstandet
Unabhängig von dem Vorstehenden hat das Bundesverwaltungsgericht auch die konkrete Vertragsgestaltung im Streitfall beanstandet. Es hat den Erschließungsvertrag auch deshalb für nichtig erachtet, weil die
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 02.12.2010
Quelle: Bundesverwaltungsgericht/ra-online
- Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Urteil vom 23.10.2010
[Aktenzeichen: VGH 2 S 424/08] - Verwaltungsgericht Stuttgart, Urteil vom 08.11.2007
[Aktenzeichen: VG 2 K 2707/07]
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Dokument-Nr. 10664
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