Hier beginnt die eigentliche Meldung:
Bundesgerichtshof, Beschluss vom 09.07.2014
- XII ZB 709/13 -
Elektronische Handakte muss Überprüfung der Rechtsmittelfristen ebenso gewährleisten wie Papierakte
Fehlende Kontrolle der Handakte begründet Verschulden an übersehener Rechtsmittelfrist
Ein Rechtsanwalt ist berechtigt die Handakte elektronisch zuführen. In diesem Fall hat er aber gleichermaßen, wie bei einer Papierakte zu gewährleisten, dass die Rechtsmittelfristen überprüft werden können. Dies erfordert die Einsicht der digitalen Akte auf dem Bildschirm. Erfolgt dies nicht und übersieht daher der Rechtsanwalt, dass eine Rechtsmittelfrist versehentlich nicht eingetragen wurde, so hat er schuldhaft die Frist versäumt. Dies hat der Bundesgerichtshof entschieden.
Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Ein Anwalt wurde mit der Einlegung einer Beschwerde beauftragt. Zwar hat er die Beschwerde fristgerecht eingereicht, eine Beschwerdebegründung erfolgte jedoch nicht innerhalb der gesetzten Frist. Nachdem das Beschwerdegericht, das Oberlandesgericht Nürnberg, den Anwalt auf die
Oberlandesgericht verneinte Wiedereinsetzung in den vorigen Stand
Das Oberlandesgericht Nürnberg sah dies jedoch anders und lehnte daher die
Bundesgerichtshof bejahte ebenfalls schuldhafte Fristversäumnis durch Anwalt
Der Bundesgerichtshof bestätigte die Entscheidung der Vorinstanz und wies daher die Rechtsbeschwerde zurück. Der Anwalt habe die Frist zur Einlegung der Beschwerdebegründung schuldhaft versäumt, so dass eine
Pflicht zur Einsicht in Handakte zur Kontrolle der Fristvermerke
Ein
Überprüfungsplicht besteht ebenso für elektronische Handakte
Die Überprüfungspflicht bestehe ebenso dann, so der Bundesgerichtshof, wenn der
Werbung
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 28.10.2014
Quelle: Bundesgerichtshof, ra-online (vt/rb)
- Oberlandesgericht Nürnberg, Beschluss vom 21.11.2013
[Aktenzeichen: 10 UF 1361/13]
Jahrgang: 2014, Seite: 1058 AnwBl 2014, 1058 | Zeitschrift: Familien-Rechts-Berater (FamRB)
Jahrgang: 2014, Seite: 378, Entscheidungsbesprechung von Wera Ahn-Roth FamRB 2014, 378 (Wera Ahn-Roth) | Zeitschrift: Neue Juristische Wochenschrift (NJW)
Jahrgang: 2014, Seite: 3102 NJW 2014, 3102 | Zeitschrift: NJW-Spezial
Jahrgang: 2014, Seite: 575, Entscheidungsbesprechung von Christian Dahns NJW-Spezial 2014, 575 (Christian Dahns)
Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.
Dokument-Nr. 19066
Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Beschluss19066
Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.