Hier beginnt die eigentliche Meldung:
Landgericht Berlin, Urteil vom 07.04.2015
- 63 S 362/14 -
Mieter haben Verkürzung des Flurs um 1,60 m durch Einbau eines Fahrstuhls zu dulden
Installation eines Personenaufzugs stellt gemäß § 555 b Nr. 4 BGB Modernisierungsmaßnahme dar
Wird im Rahmen einer Modernisierungsmaßnahme ein Fahrstuhl in einem Wohnhaus eingebaut und verkürzt sich dadurch der Flur einer fast 134 qm großen Wohnung um 1,60 m, so haben die Mieter dies zu dulden. Eine unzumutbare Härte liegt darin nämlich nicht. Dies geht aus einer Entscheidung des Landgerichts Berlin hervor.
In dem zugrunde liegenden Fall sollte durch den
Einbau des Fahrstuhls stellt duldungspflichtige Modernisierungsmaßnahme dar
Das Landgericht Berlin verpflichtete die Mieter zur
Kein Vorliegen einer unzumutbaren Härte
Der
Grundrissänderung begründet keine Härte
Zwar sei durch die Modernisierungsmaßnahme der
Keine Härte aufgrund verlängerten Wegs zu den Mülltonnen
Eine Härte sei nach Auffassung des Landgerichts ferner nicht dadurch begründet worden, dass sich der Weg zu den Mülltonnen durch den versperrten Zugang zum Nebentreppenhaus verlängert habe. Denn der Weg über das Haupttreppenhaus habe die Nutzungsgewohnheiten der Mieter nicht entscheidend beeinflusst.
Einwand der Luxusmodernisierung ungerechtfertigt
Das Landgericht ließ schließlich den Einwand der Luxusmodernisierung nicht gelten. Es sei zu beachten gewesen, dass angesichts der großzügig geschnittenen Wohnung und der Lage in Schlachtensee die Wohnverhältnisse als gehoben anzusehen seien. Unter Berücksichtigung dessen sei das Vorhandensein eines Personenaufzugs für viele Mieter von großem Nutzen und habe keinen übertriebenen Luxus dargestellt.
Werbung
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 06.08.2015
Quelle: Landgericht Berlin, ra-online (zt/GE 2015, 916/rb)
Jahrgang: 2015, Seite: 916 GE 2015, 916
Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.
Dokument-Nr. 21408
Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Urteil21408
Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.
Senden Sie uns diese Entscheidungen doch einfach für kostenlose-urteile.de zu. Unsere Redaktion schaut gern, ob sich das Urteil für eine Veröffentlichung eignet.