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Sozialgericht Heilbronn, Urteil vom 28.05.2014
- S 6 U 1404/13 K -
Sturz auf einer beruflich veranlassten Tagung ist auch mit knapp zwei Promille Alkohol im Blut als Arbeitsunfall anzusehen
Rückweg zum Hotelzimmer ist Arbeitsweg und bei Fußgängern auch im alkoholisierten Zustand unfallversichert
Das Sozialgericht Heilbronn hat entschieden, dass ein nächtlicher Sturz eines Betriebsratsmitglieds während einer Tagung auch dann als Arbeitsunfall anzuerkennen ist, wenn der Gestürzte knapp zwei Promille Alkohol im Blut hatte.
Der 58jährige Kläger des zugrunde liegenden Streitfalls ist
Berufsgenossenschaft verneint Vorliegen eines Arbeitsunfalls
Die
Ermittlungen der Berufsgenossenschaft ergaben keinen Anhaltspunkt für konkrete alkoholbedingte Ausfallerscheinungen
Die hiergegen gerichtete Klage hatte Erfolg. Das Sozialgericht Heilbronn hat die
Hinweis zur Rechtslage:
§ 8 Siebtes Buch Sozialgesetzbuch [SGB VII]:
(1) Arbeitsunfälle sind Unfälle von Versicherten infolge einer den Versicherungsschutz nach § 2 [...] begründenden Tätigkeit (versicherte Tätigkeit). Unfälle sind zeitlich begrenzte, von außen auf den Körper einwirkende Ereignisse, die zu einem Gesundheitsschaden oder zum Tod führen. [...].
(2) Versicherte Tätigkeiten sind auch 1. das Zurücklegen des mit der versicherten Tätigkeit zusammenhängenden unmittelbaren Weges nach und von dem Ort der Tätigkeit, [...].
Die Anerkennung als Arbeitsunfall hat weitreichende Folgen:
So hat die zuständige
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 08.07.2014
Quelle: Sozialgericht Heilbronn/ra-online
- Arbeitsunfall? Berufsgenossenschaft muss alkoholbedingte Verkehrsuntüchtigkeit im Zweifelsfall nachweisen können
(Bayerisches Landessozialgericht, Urteil vom 17.04.2012
[Aktenzeichen: L 3 U 543/10 ZVW]) - Trunkenheitsfahrt: Keine Anerkennung als Arbeitsunfall
(Landessozialgericht Sachsen-Anhalt, Urteil vom 17.04.2008
[Aktenzeichen: L 6 U 39/04]) - Hessisches LSG: Fußballspiel auf Dienstreise nicht unfallversichert
(Hessisches Landessozialgericht, Urteil vom 15.03.2011
[Aktenzeichen: L 3 U 64/06])
Fundierte Fachartikel zum diesem Thema beim Deutschen Anwaltsregister:
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Dokument-Nr. 18451
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