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Verwaltungsgericht Koblenz, Urteil vom 09.09.2015
- 2 K 1236/14.KO -
Betreiber einer privaten Wasserversorgungsanlage muss Trinkwasser auf Pflanzenschutzmittel untersuchen
Spielraum für ein ausnahmsweises Absehen von geforderter Untersuchung nicht gegeben
Das Verwaltungsgericht Koblenz hat entschieden, dass der Betreiber einer privaten Wasserversorgungsanlage zur Untersuchung des Trinkwassers auf Pflanzenschutzmittel verpflichtet ist.
Der Kläger des zugrunde liegenden Streitfalls besitzt die Erlaubnis zum Betrieb einer privaten Wasserversorgungsanlage. Das Brunnenwasser wird von mehreren Personen und für den landwirtschaftlichen Betrieb des Klägers genutzt. Im Jahr 2014 forderte der beklagte Landkreis den Kläger auf, das
Kläger hält verlangte Untersuchung für unverhältnismäßig teuer
Dagegen erhob der Kläger nach erfolglosem Widerspruch Klage. Er hält die Untersuchung des Trinkwassers auf PSM-Rückstände für unnötig, weil Pestizide im Bereich des beklagten Landkreises nicht in dem von der Behörde angenommenen Umfang eingesetzt worden seien. Die bisherigen Untersuchungen des Wassers seien ohne Beanstandungen gewesen. Deshalb hätte der Beklagte die Notwendigkeit der Untersuchung auf die PSM-Parameter näher begründen müssen. Die verlangte Untersuchung sei unverhältnismäßig teuer. Sie stelle eine Mehrbelastung des Klägers gegenüber den Beziehern von Leitungswasser dar.
Untersuchung des Wassers in einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen vorgegeben
Die Klage hatte vor dem Verwaltungsgericht Koblenz keinen Erfolg. In den einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen seien die Untersuchungen angegeben, zu denen die Inhaber der Wasserversorgungsanlagen verpflichtet sind und für deren Kosten sie aufkommen müssen. Danach gehörten zu den Untersuchungs-Parametern auch die PSM-Wirkstoffe. Das Vorhandensein entsprechender Wirkstoffe habe aufgrund allgemeiner Untersuchungen für das Umfeld des Brunnens nicht sicher ausgeschlossen werden können. Es habe daher kein Spielraum für ein ausnahmsweises Absehen von der geforderten Untersuchung bestanden. Die Kosten hierfür seien auch nicht übermäßig. Ihnen stünden nämlich vom Kläger gesparte fiktive Wasserkosten in nahezu vierfacher Höhe pro Jahr gegenüber. Diese Kosten würden dem Kläger entstehen, wenn er an das öffentliche Wasserversorgungsnetz angeschlossen wäre und die von ihm entnommene Wassermenge zum regulären Preis bezöge.
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© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 12.10.2015
Quelle: Verwaltungsgericht Koblenz/ra-online
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Dokument-Nr. 21703
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